Die regierenden Politiker und Parteien in Deutschland haben offenbar andere Prioritäten: Sparhaushalte und internationales Engagement sind ihnen wichtiger als die Modernisierung der Schulen. IT-Anbieter erwarten nichtsdestoweniger auch und gerade hierzulande boomende Geschäfte im Bildungswesen. »Im Vergleich zum Vorjahr wollen wir unsere Umsätze im Education-Sektor in diesem Jahr mehr als verdoppeln und damit überproportional vom Marktwachstum im schulischen Bereich profitieren«, sagt HP-Manager Alexander Dorn. »2014 werden wir uns verstärkt auf den Bildungsbereich ausrichten, da wir hier erhöht Anfragen erhalten und steigenden Bedarf sehen«, stimmt Netgear-Manager Jörg Lösche in den Optimismus ein. »In Summe tätigen wir etwa fünfzehn Prozent unseres Projektgeschäftes im Bildungsbereich und sehen ein deutliches Wachstum für die nächsten drei Jahre«, sagt Lösche gegenüber CRN. Der Bildungssektor werde für sein Unternehmen im deutschsprachigen Raum zum wichtigsten vertikalen Markt. Nicht zuletzt deshalb, weil Deutschland im internationalen Vergleich einiges aufzuholen habe.
Diesen Nachholbedarf bei der Digitalisierung im Bildungswesen sieht auch Dorn. Problematisch sei vor allem die mangelhafte IT-Infrastruktur, zum Beispiel verfügbares WLAN und standardisierte Cloud-Lösungen. Dadurch ist auch die Nutzung von mobilen Endgeräten und digitalen Medien im Schulalltag eingeschränkt.
HP ist laut Dorn mit Partnern in der Lage, umfassende Education-Lösungen anzubieten. Netgear hat Netzwerkkomponenten wie WLAN-Controller, WLAN-Access-Points, Smart-Web-Managed-Switches, PoE-Switches und Storage-Systeme als Basis für Mobility-Szenarien inklusive solche, die der Devise »Bring your own device« (BYOD) folgen, im Portfolio. »Wir können verschiedene WLAN-Optionen auf die jeweiligen Kundenanforderungen im Bildungsbereich anpassen«, erläutert Lösche. Der Hersteller bietet in Zusammenarbeit mit Partnern und eigenen Technikern Beratung für Infrastrukturen im Bildungssektor an.