WiFi-Roaming wird zum Standard
Im Jahr 2016 sehen wir das Thema Kapazitätszuwachs durch Multinutzer-Technologien stark im Fokus. Ein Grund dafür ist die steigende Verbreitung von MU-MIMO-fähigen Clients, besonders in Umgebungen mit einer hohen Nutzerdichte. Basis für diese positive Entwicklung ist die 4x4-Konfiguration des MU-MIMO-Verfahrens, die dazu führt, dass vier Antennen mehrere Datenströme an einen Client senden können – und das sogar zeitgleich.
Auch kostenloses WLAN wird nächstes Jahr eine wichtige Rolle spielen – und zwar ganz spezifisch im Hinblick auf neu entstehende Geschäftsmodelle, die mit kostenfreiem WiFi Geld verdienen. Hier werden sich besonders Unternehmen hervortun, die sich mit skalierbaren Inhalten beschäftigen, etwa Social Media, Search- oder Hosted-Services. Von solchen Organisationen erwarten wir einige sehr große Projekte für öffentliches WiFi, denn das wird für die Weiterentwicklung ihrer Märkte wichtig sein.
Betrachten wir allerdings auch die nächsten zwei bis drei Jahre, so könnten wir uns gut vorstellen, dass sich die gesamte Wireless Experience verändern wird. Das liegt besonders an der wachsenden Verbreitung von Hotspot 2.0, einem Konzept, das Endgeräte automatisch mit verfügbaren Access Points verbinden soll. Wir erwarten, dass sich dieses WiFi-Roaming zum Standard entwickeln wird – dazu müssen immer mehr Endgeräte Hotspot 2.0 unterstützen. Mit den Endgeräten alleine wird es aber nicht getan sein – es braucht auch die darunterliegende Infrastruktur. Deshalb werden wir sehen, dass sich verschiedenste Konsortien bilden. Prinzipiell können sich alle Betreiber einer WLAN-Infrastruktur – Hotels und Kabelanbieter, Kongresszentren, Kaufhäuser, Mobilfunkbetreiber, Fußballstadien, Cafés – zusammentun, um ein solches Hotspot-2.0-Netz aufzubauen. Wir sind gespannt, welche Konsortien hier die Nase vorne haben und wie sie Hotspot 2.0 monetarisieren.
Zeit, sich mit neuen Technologien zu beschäftigen
Die neuesten Trends auf der CES zeigen, dass die aktuellen Standards laufend an die sich wandelnden Gegebenheiten angepasst werden müssen. In diesem Jahr wird laut Wi-Fi Alliance der neue Standard 802.11ah, auch „HaLow“ genannt, eingeführt. Er funkt im 900-MHz-Frequenzband und dient als Ergänzung für die bisherigen Standards. Aber auch hier geht die Entwicklung weiter. Die zweite Generation des 802.11ac-Standard „Wave 2“ wird in diesem Jahr immer größere Verbreitung finden.
Spannend bleibt es beim aktuellen Gesetzesentwurf zum Thema Störerhaftung. Laut großer Koalition soll der Ausbau kostenloser, öffentlicher WLAN- Netze weiter vorangetrieben werden. Doch der dafür beschlossene Gesetzesentwurf wird kritisiert und bremst den Ausbau erheblich, da darin das Risiko der Störerhaftung beim Anschlussinhaber liegt – ohne, dass nötige Sicherungsmaßnahmen klar definiert sind.
Unternehmen müssen sich in 2016 verstärkt mit neuen Technologien und Anforderungen auseinandersetzen, um nicht den Anschluss zu verpassen. „IoT“ wird immer mehr an Bedeutung gewinnen. Ebenfalls werden „BYOD“ und Managed WLAN immer wichtiger werden. Dies sind drei der wichtigsten Aspekte, die Unternehmen nicht vernachlässigen dürfen.
Aufgrund der offenen Struktur der drahtlosen Netzwerkverbindungen besteht erhöhtes Risikopotenzial für Angriffe von Außen. Deshalb ist im Enterprise-Segment die WLAN-Sicherheit enorm wichtig. Enterprise-WLAN-Lösungen bieten, neben einer besseren Abdeckung und Management-Funktionen, durch einen erweiterten Funktionsumfang weitaus mehr Schutz als Consumer-Produkte.