Schon 2015 war ein ereignisreiches WLAN-Jahr. So wurde unter anderem die Abschaffung des Routerzwangs beschlossen und auch die All-IP-Umstellung ist vorangeschritten. Diese und andere Themen werden auch das Jahr 2016 prägen. Standards, rechtliche Entscheidungen, neue oder auch bewährte Technologien – worauf muss bei Planungen im Enterprise-Segment geachtet werden? Hersteller und Anbieter geben einen Ausblick auf das WLAN-Jahr 2016.
Weit mehr als Konnektivität
Mit der unaufhörlich steigenden Zahl an WLAN-fähigen Endgeräten oder „Dingen“ wird die Nachfrage nach Mobilität und Konnektivität 2016 nochmals zunehmen. In jedem Fall ist WLAN inzwischen fast genauso selbstverständlich wie die Versorgung mit Strom. Über die bloße Konnektivität hinaus bietet WLAN die Gelegenheit, sich das Potenzial von Mobilität für Informationen, Einblicke und Anwendungen zunutze zu machen. Die Cloud, integrierte Applikationen und Daten-Plattformen werden wichtiger, um Kunden das Management mobiler Geräte zu vereinfachen und ihnen bessere Geschäftseinblicke zu ermöglichen – auch im Hinblick auf ihren RoI.
Im Retail-Bereich zum Beispiel sorgt die Kombination aus mobilen Endgeräten mit WLAN, iBeacons und Data-Analytics-Anwendungen für bessere Kundenkommunikation, größere Produktivität und effizientere Betriebsabläufe.
Die Fragen, die sich Anbieter hinsichtlich modernem Enterprise-WLAN stellen müssen, verändern sich zwar, einige Grundanforderungen bleiben aber immer bestehen: Dazu gehört, dass die WLAN-Infrastruktur grundsolide ist und stets Uptime gewährleistet. Ein weiterer Punkt ist die vernünftige Abwägung Flexibilität gegen Sicherheit. Entscheidend, gerade vor dem Hintergrund von BYOD und IoT, ist zudem, dass IT-Abteilungen mittels einer Management-Plattform volle Visibilität über Nutzer, Clients und Applikationen erreichen.
Intelligenteres WLAN und mehr Rechtssicherheit
Auch 2016 ist WLAN die Kommunikationsschnittstelle Nummer 1. „WLAN AC mit Multi-user MIMO“ heißt die Lösung für wachsende Anforderungen. Diese Weiterentwicklung des WLAN-AC-Standards bringt eine bessere Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Ressourcen („Airtime“), wodurch die Summendurchsätze steigen. Das WLAN wird effizienter und intelligenter: Die neuesten Smartphones und Tablets können parallel Daten beziehen und auch ältere WLAN-Geräte profitieren. 2016 wird es FRITZ!Box-Modelle mit Multi-User MIMO geben und immer mehr unterstützende WLAN-Geräte kommen auf den Markt. Die Ausweitung des WLAN-AC-Standards um „Wave 2“ steigert noch einmal das Potenzial der drahtlosen Übertragung. Passende WLAN-Chipsätze für diese „zweite Welle“ den Einsatz von bis zu vier unabhängigen Datenströmen. Daher wird es 2016 verstärkt sogenannte 4 x 4-Router geben. Durch den Einsatz einer vierten Antenne erhöht sich der Bruttodatendurchsatz von jetzt 1,3 auf künftig 1,7 GBit/s – bei Dualband-Routern insgesamt sogar auf bis zu 2,5 GBit/s. Ein weiterer allgemeiner Trend ist die Ausweitung der in WLAN-AC-Wave-2-spezifizierten Kanalbandbreite auf 160 MHz. Je nach WLAN-Umfeld bringt dies verdoppelte Durchsätze pro 11ac-Stream, das heißt aus 433 MBit/s werden dann 866 MBit/s.
Betreiber von öffentlichen WLAN-Hotspots werden 2016 mehr Rechtssicherheit erhalten, wenn das aktuell diskutierte Gesetz zur Störerhaftung verabschiedet wird. Viele KMU sind nun in der Lage, ihren Kunden und Gästen rechtssicher einen WLAN-Hotspot anzubieten.