Die Deutsche Telekom erweitert die Möglichkeiten der verschlüsselten Kommunikation: Zur CeBIT 2015 zeigt das Unternehmen eine Reihe von Neuerungen in ihrer Mobile-Encryption-App, einer weltweit einsetzbaren mobilen Verschlüsselungslösung für Smartphones.
Kunden können so ab der CeBIT sichere, verschlüsselte Telefonkonferenzen zu dritt abhalten. Darüber hinaus kann die Verschlüsselungslösung jetzt in bestehende Festnetz-Technikwelten integriert werden. Damit wird verschlüsselte Kommunikation von der Telefonanlage im Büro aufs Handy und umgekehrt möglich.
„Zahlreiche Unternehmen haben hohen Bedarf an verschlüsselter Telefonie. Mit der neuen Verbindungsmöglichkeit mit dem Festnetz und der Dreierkonferenz eröffnen wir diesen Unternehmen neue Möglichkeiten der Kommunikation und machen unsere Lösung noch attraktiver“, sagt Jürgen Kohr, Leiter der Business Unit Cybersecurity von T-Systems. Bereits im Sommer 2014 habe die Telekom als einer der ersten Anbieter eine solche App auf den Markt gebracht. „Jetzt gehen wir noch einen wichtigen Schritt weiter. Und es wird nicht der letzte sein“, so Jürgen Kohr.
Bisher schon hat die Telekom den Source-Code der von der Berliner Firma GSMK entwickelten App interessierten Kunden zur Verfügung gestellt. Zur CeBIT veröffentlicht die Telekom den Code frei im Netz. Jürgen Kohr: „Wir möchten jedem die Möglichkeit geben, unsere App auf Herz und Nieren zu prüfen. Denn nur mit Transparenz gewinnen wir Vertrauen.“
Die App funktioniert im Gegensatz zu anderen Lösungen in jedem Telefonnetz und sogar ohne SIM-Karte über WLAN. Selbst in Ländern, in denen das Telefonieren über das Internet blockiert wird, lässt sich mit Hilfe der Lösung verschlüsselt kommunizieren. Die App benötigt lediglich eine Bandbreite von 4,8kbit netto und funktioniert damit auch in Gegenden mit schlechter Netzversorgung. Dabei setzt die Mobile-Encryption-App die derzeit stärksten Verschlüsselungsverfahren am Markt ein, die auch von Kryptologen auf absehbare Zeit als nicht zu brechen angesehen werden.
Wenn zwei Nutzer über die Lösung kommunizieren wollen, genügt es, dass beide die Mobile-Encryption-App auf ihrem Smartphone installiert haben. Eine kundenspezifische technische Infrastruktur im Hintergrund ist nicht nötig. Die Schlüssel, die bei der Lösung die sichere Kommunikation ermöglichen, werden ausschließlich auf den eingesetzten Smartphones selbst generiert und nach Gesprächsende sofort gelöscht. Sie sind somit immer und ausschließlich in der Hand des Nutzers und damit vollkommen unabhängig vom Netzbetreiber.
Die Lösung richtet sich zunächst an große Geschäftskunden in Deutschland, soll perspektivisch aber auch international vertrieben werden und mittelständischen Unternehmen zur Verfügung stehen. Sie kostet je nach Abnahmemenge zwischen 15 und 20 Euro pro Gerät und Monat. Die Einsatzmöglichkeiten der Lösung reichen von geheimen Vertragsverhandlungen oder Diskussionen zu Unternehmenszusam-menschlüssen, über Forschung und Entwicklung bis hin zu Zeugenschutzprogrammen.