Künstliche Intelligenz an Hochschulen

Neue Möglichkeiten für Verwaltung, Lehre und Studentensupport

26. März 2025, 13:10 Uhr | Autor: Torsten Fürbringer / Redaktion: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

KI als Frühwarnsystem zur Reduktion der Studienabbruchquote

Neben der Verbesserung administrativer Abläufe können KI-Anwendungen auch dazu beitragen, die Studienabbruchquote zu senken – ein Thema, das an vielen Hochschulen nach wie vor hohe Priorität hat. Laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) brechen etwa 28 Prozent der Bachelor-Studierenden und 21 Prozent der Master-Studierenden ihr Studium ab: eine beträchtliche Zahl, die sowohl den Studierenden selbst als auch den Hochschulen zum Nachteil gereicht.

Hier kann eine KI-Anwendung ansetzen, die als Frühwarnsystem agiert. Mithilfe von Machine Learning kann sie präzise vorhersagen, welche Studierenden mit hoher Wahrscheinlichkeit ihr Studium abbrechen werden. Eine solche Anwendung nutzt eine Vielzahl von Faktoren wie die akademische Leistung, Anwesenheit, Prüfungsergebnisse und weitere Daten, die Rückschlüsse auf den Studienerfolg zulassen. Diese Daten werden analysiert, um Muster zu erkennen, die häufig zu einem Studienabbruch führen. Damit lässt sich mit einer Genauigkeit von bis zu 89 Prozent ein potenzieller Abbruch frühzeitig prognostizieren. Hochschulen können mit diesem Wissen gezielt Maßnahmen ergreifen, bevor es zu spät ist. Beispiele dafür sind personalisierte Förderangebote, wie zusätzliche Lernmaterialien, individuelle Beratung oder ergänzende Tutorien. Mithilfe von AB-Testings und KI lässt sich zudem ermitteln, welche dieser Maßnahmen den größten Erfolg versprechen.

Die Zukunft der Studierendenbetreuung

Die Chancen der betroffenen Studierenden auf einen erfolgreichen Studienabschluss werden so erheblich verbessert. Auf der anderen Seite kann die Hochschule ihre Abbruchquote langfristig und nachhaltig senken, was auch die Reputation und Attraktivität der Hochschule stärkt.

Der Hochschule bietet sich zudem die Möglichkeit, wertvolle Daten für die Weiterentwicklung ihrer Unterstützungsangebote zu sammeln. Denn die Hochschulen der Zukunft werden nicht nur durch ihre Lehrmethoden glänzen, sondern auch durch ihre Fähigkeit, die Studierenden durch technologische Innovationen auf ihrem Weg zu begleiten und zu unterstützen.

Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass Künstliche Intelligenz längst kein Zukunftsversprechen mehr ist, sondern eine Technologie, die bereits heute den Hochschulbereich grundlegend transformiert: Während generative KI voll im Fokus steht, sollte das Potenzial analytischer KI nicht verkannt werden. Sie kann in der Verwaltung, im Workflowmanagement und in der Studierendenbetreuung Prozesse effizienter und effektiver gestalten. Gerade im digitalen Student Life Cycle Management optimiert die KI administrative Prozesse und kann sogar Studienerfolge steigern und die Abbruchquote nachhaltig senken.

Torsten Fürbringer ist Geschäftsführer bei Simovative

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