Die technische Architektur eines Digital Workplace ist komplex und vielschichtig – und muss mit einer durchdachten Security-Strategie geschützt werden. Ansonsten können Mobilität, Flexibilität und eine heterogene Infrastruktur zu neuen Einfallstoren für Cyberkriminelle werden.
Der Arbeitsplatz der Zukunft dürfte für die meisten Mitarbeiter ein verheißungsvolles Konzept sein. Nicht nur stellt er moderne Arbeitswerkzeuge in Aussicht, die im Idealfall die Basis für effizientere und produktivere Prozesse bilden können. Sondern allem voran steht der Digital Workplace für flexible Arbeitskonzepte, die jedem Mitarbeiter mehr Freiheit bei der individuellen Gestaltung der Abläufe und bei der Wahl des Arbeitsortes eröffnen. Auf Basis einer vielschichtigen technischen Architektur ist der Zugriff auf Unternehmensdaten auch am Flughafen oder vom Balkon aus möglich, dabei spielt es keine Rolle, welches Endgerät gerade im Einsatz ist oder über welche Anwendung mit Kollegen und Kunden kommuniziert wird. Daten sind zentralisiert abrufbar und stehen Teams im Idealfall stets aktuell und hürdenlos zur Verfügung. Das kann nicht nur Flexibilität schaffen, sondern im zweiten Schritt auch Effizienz und Produktivität im Unternehmen steigern. Laut einer Ende 2018 von Adobe veröffentlichten Studie erwarten sich 56 Prozent der 1.008 Befragten eine erhebliche Vereinfachung des Büroalltags durch den technologischen Fortschritt. Denn aktuell würden Wissensarbeiter im Durchschnitt 25 Stunden pro Woche mit administrativen Aufgaben verbringen – ein gewaltiges Optimierungspotenzial.
Der digitale Arbeitsplatz ist kein kurzlebiger Trend, er ist mehr als Selbstzweck und technische Spielerei. Er bildet die Grundlage einer neuen Arbeitsweise und Unternehmenskultur, fordert dabei aber eine klar strukturierte Strategie und einen komplexen, vielschichtigen Aufbau, der vom Backend über die Management-Ebene und Plattformen bis hin zu den Endgeräten und den entsprechenden Applikationen reicht. Die Marktanalysten von Crisp Research definieren den Digital Workplace wie folgt: „Auf Basis einer neuen, nachhaltigen Infrastruktur-Basis, vermehrt als Multi-Cloud-Deployment aus verschiedenen Cloud- und On-Premise-Infrastrukturen, werden verschiedene Software- und Hardware-Layer betrieben. So gehören Backend-Services und Anwendungen für Management und Security ebenso wie die Endgeräte-Ausstattung und die zugehörige Business Software und Collaboration dazu.“ Diese Lösungen seien das grundlegende Handwerkszeug für den Mitarbeiter, aber würden nur intelligent vernetzt und im richtigen Umgang wirklich einen Mehrwert stiften.
Doch gerade die weitreichende Vernetzung, die fast uneingeschränkte Verfügbarkeit von Daten und die Öffnung der Systeme nach außen stellen Unternehmen vor eine gewaltige Herausforderung: Mit den steigenden Anforderungen an die IT-Infrastruktur im Rahmen einer Digital-Workplace-Strategie müssen auch Management- und Security-Lösungen für die Risiken der neuen Arbeitswelt gerüstet werden. Für viele IT-Entscheider liegt in dieser Voraussetzung einer der größten Hürden bei der Umsetzung des digitalen Arbeitsplatzes. Laut der Studie „Next Level Digital Workplace“ von Crisp Research im Auftrag von Samsung gaben 38,8 Prozent der 309 befragten IT- und Business-Entscheider an, dass im eigenen Unternehmen Datenschutz und IT-Security nicht ausreichend gewährleistet werden könnten – was wiederum eine der entscheidenden Problemstellungen bei der Entwicklung eines Digital-Workplace-Konzeptes sei. Sorgen um rechtliche Fragen und Compliance nannten sogar 41,1 Prozent der Entscheider, wohingegen Themen wie ein potenzieller Kontrollverlust bei der Arbeitsleistung sowie eine möglicherweise nicht gegebene Akzeptanz der Mitarbeiter deutlich weniger ins Gewicht fallen.