Test: Thomas Krenn S2D Power Tower 

Einstiegs-Server für Storage Spaces Direct

2. Juli 2025, 10:10 Uhr | Autor: Christoph Lange | Redaktion: Jörg Schröper
Der AMD-Server S2D Power Tower TA1506 von Thomas Krenn ist für Microsoft Storage Spaces Direct zertifiziert.
© Thomas Krenn

Mit dem TA1506 bietet Thomas Krenn einen Einstiegs-Server auf AMD-Basis an, der für Microsoft Storage Spaces Direct (S2D) zertifiziert ist. Kleinere Firmen können so kostengünstig einen Hyper-V-Server nutzen, der die VMs mit den benötigten Anwendungen auf dem lokalen S2D-Speicherpool bereitstellt.

Kleinere Unternehmen, die für ihren Geschäftsbetrieb mit einer überschaubaren Zahl an Anwendungen auskommen, können mit Windows 2025 einen hyper-konvergenten S2D-Server (Storage Spaces Direct) als kostengünstige Single-Node-Lösung betreiben.

Der deutsche Server-Spezialist Thomas Krenn hat für diesen Einsatzzweck das Modell S2D Power Tower TA1506 auf den Markt gebracht. Durch die Tower-Bauform und die geringe Geräuschentwicklung eignet sich das System auch für den Einsatz im Büro. Im Normalbetrieb sind die Lüfter deutlich zu hören. Mit einem optional erhältlichen Silent-Kit lässt sich die Geräuschentwicklung allerdings reduzieren. Der Server ist auch mit einem zweiten redundanten Netzteil lieferbar.

Die Single-Node-S2D-Installation lässt sich bei steigenden Performance- und Verfügbarkeitsanforderungen um weitere S2D-Cluster-Nodes bis zum Maximalausbau von 16 Knoten erweitern. Mit Windows 2025 unterstützt Microsoft auch Arbeitsgruppen-Cluster, die keine Active-Directory-Domänenanbindung benötigen, was zum Bespiel bei einem Einsatz in Edge-Umgebungen erforderlich sein kann. Für den Test fügten wir den Server zur Windows-Domäne unserer Testumgebung hinzu, weil ein Active Directory mehr Sicherheitsfunktionen bietet als eine Arbeitsgruppenkonfiguration.

AMD-Server mit Windows 2025 Datacenter

Der TA1506-Server verwendet ein Motherboard von Supermicro mit einem AMD-Prozessor. Zur Wahl stehen die AMD EPYC-CPUs mit 16, 24 oder 32 physischen Cores. Das Testsystem war mit einer 16-Core-CPU EPYC 9124 bestückt. Der Arbeitsspeicher lässt sich von 64 bis 768 GByte ausbauen. Der Test-Server verfügte über 64 GByte RAM. Das Betriebssystem lief auf zwei 240-GByte-NVMe-Disks, die von einem RAID-Controller gespiegelt wurden. Für die Netzanbindung verwendeten wir die zwei 10-GBit/s-Onboard-NICs.

Das Mainboard verfügt über zwei PCIe 8x-Slots mit kurzer Bauform und drei 16x-Slots mit Standardlänge, von denen einer mit dem RAID-Controller belegt war. Thomas Krenn lieferte das Testsystem mit der Windows Server 2025 Datacenter Edition, damit wir es als S2D-Hyper-V-Host konfigurieren und mit beliebig vielen virtuellen Maschinen testen konnten.

Der Test-Server war mit vier Intel-SATA-SSDs mit einer Kapazität von je 480 GByte ausgerüstet. Das System lässt sich entweder mit bis zu sechs 2,5/3,5-Zoll-SATA-Laufwerken bestücken oder mit bis zu vier U.2-NVMe-SSDs. Für die 2,5/3,5-Zoll-Laufwerke sind auf der Vorderseite sechs Hot-Plug-Einschübe vorhanden. In der Single-Node-Variante lässt sich ein Microsoft S2D-Server nur mit einem einzigen Laufwerkstyp betreiben, und alle Daten-Drives werden vom S2D-Setup automatisch zum S2D-Storage-Pool hinzugefügt.

Die Nutzung eines NVMe-/SSD-Cache zur Beschleunigung der Disk-Zugriffe unterstützt Microsoft erst ab S2D-Clustern mit mindestens zwei Nodes. Bei Multinode-S2D-Clustern lassen sich zudem drei Storage-Tiers für Cache-, High-Performance- und Capacity-Daten konfigurieren. 

Schnelle Inbetriebnahme

Das Testsystem war bereits mit Windows Server 2025 Datacenter installiert. Für Anwender, die das Windows-OS selbst installieren möchten, stehen auf der Webseite des Herstellers die benötigten Treiber zum Download zur Verfügung. Bevor wir den Server das erste Mal einschalteten, verbanden wir die zwei 10-GBit/s-NICs mit dem 10-GBit/s-Switch des Testnetzes. Zudem schlossen wir an den BMC-Port (Baseboard Management Controller) für den Remote-Zugriff auf die Server-Hardware und die lokale Server-Konsole ein Netzwerkkabel zu einem LAN-Switch des Managementnetzes an. Zusätzlich verkabelten wir die Maus-, Tastatur- und Monitor-Verbindung eines KVM-Switches mit dem Server, um direkt zugreifen zu können.

Beim Hochfahren des Systems sahen wir, dass das BMC-Board automatisch vom DHCP-Server eine IP-Adresse erhalten hat. Wir meldeten uns anschließend per Fernzugriff von einer Arbeitsstation in einem anderen Raum aus an der BMC-Webkonsole an. Die grafische Oberfläche zeigt unter anderem die Hardwareausstattung des Servers an und ermöglicht das Ein- und Ausschalten der Stromzufuhr sowie den Remote-Zugriff auf die lokale Server-Konsole.

Wir meldeten uns auf diesem Weg mit den von Thomas Krenn mitgeteilten Login-Informationen am Windows-Server an und änderten die per DHCP erhaltene IP auf eine feste IP-Adresse des Testnetzes. Dabei trugen wir auch gleich die Domain-Controller als DNS-Server ein, um den TA1506-Server ins Active Directory aufzunehmen, was wir im nächsten Schritt erfolgreich durchführten.

Zur Vorbereitung der S2D- und Hyper-V-Installation fügten wir über den Server-Manager die benötigten Rollen hinzu. Neben Hyper-V installierten wir auch die Failover-Cluster-Rolle, damit die Single-Node-S2D-Installation darauf vorbereitet ist, zu einem späteren Zeitpunkt um weitere Cluster-Nodes erweitert zu werden.

Während der Tests hat die BMC-Webkonsole ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr reagiert und auch nach einer Neuanmeldung wurde die Webseite mit den Bedienungsmenüs nicht mehr angezeigt. Auf Rückfrage beim Support von Thomas Krenn erfuhren wir, dass es sich dabei um ein bekanntes Problem des Motherboard-Herstellers Supermicro handelt, das gelegentlich auftreten kann. Es lässt sich dadurch beheben, dass der Server kurzzeitig stromlos gemacht wird. Nachdem wir dies ein Mal durchgeführt hatten, konnten wir die BMC-Webkonsole wieder nutzen.

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