Die Umstellung auf die Cloud und Cloud-gestützte Innovationen gelten als Schlüssel zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft und Industrie. Sie sind die Basis, um Zukunftstechniken wie KI und maschinelles Lernen überhaupt nutzen zu können. Dennoch investieren europäische Großunternehmen offenbar nur zögerlich in Cloud-Technik. Dies hat die Umfrage „Connected Future: How cloud drives business innovation“ von Tata Consultancy Services (TCS) ergeben. Das indische IT-Beratungsunternehmen hat dazu weltweit rund 1.000 Führungskräfte unterschiedlicher Unternehmen aus Branchen wie Versicherung, Finanzen, Life Science, Logistik und Energie befragt.
Obwohl die Mehrheit (63 Prozent) der europäischen Befragten Vertrauen in das langfristige Potenzial der Cloud hat, zeigt der Bericht einen Nachholbedarf gegenüber anderen globalen Regionen. So räumen 21 Prozent der europäischen Großunternehmen (gegenüber neun Prozent in Nordamerika, elf Prozent in Großbritannien und Nordirland, zwölf Prozent in APAC) ein, in den vergangenen drei Jahren zu wenig in diese Technik investiert zu haben.
Die größten Hürden für Cloud-Investitionen sehen sie unter anderem in der Intransparenz der CO2-Bilanz der Cloud-Service-Anbieter (EU: 40 Prozent, DACH: 36 Prozent), der Sorge vor Störungen und ungeplanten Ausfallzeiten (EU: 37 Prozent, DACH: 34 Prozent), der Migration von vollständig optimierten IT/ERP-Altsystemen (EU: 36 Prozent, DACH: 36 Prozent), in den hohen Kosten (EU: 23 Prozent, DACH: 25 Prozent) sowie bei Sicherheitsbedenken (EU: 22 Prozent, DACH: 29 Prozent).
Des Weiteren dürfen auch Faktoren wie die Inflation und die widersprüchlichen Vorschriften bei der Datenresidenz, also darüber, wo die Daten physisch und geografisch gehostet werden, nicht außer Acht gelassen werden.
„Die Diskussion um den Return on Investment der Cloud spiegelt ein hohes Maß an Sensibilität mit Blick auf Aspekte wie Transparenz, Nachhaltigkeit, Sicherheit und Datenschutz wider. Es ist wichtig, diese Debatte offen zu führen und alle Beteiligten mitzunehmen. Nur dann kann das volle Potenzial der Cloud auch genutzt werden,“ sagte Bhuwan Agrawal, Vice President & Head, Central Europe TCS.
KI und maschinelles Lernen sind die Bereiche, die für europäische Unternehmen das größte Zukunftspotenzial haben. Fast drei Viertel (72 Prozent) der Befragten in Europa sowie der DACH-Region gaben an, dass sie in den kommenden ein bis zwei Jahren darin investieren wollen. Im globalen Vergleich hinken sie dennoch hinterher: In Großbritannien und Irland planen 78 Prozent der Unternehmen Investitionen, in Nordamerika 80 Prozent und in der APAC-Region sind es sogar 83 Prozent.
Darüber hinaus zeigt die Studie, dass 45 Prozent der europäischen Befragten in Cloud-getriebene Innovationen investieren, um ihre Unternehmensstrategie an gesellschaftlichen Herausforderungen auszurichten, zum Beispiel ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Dies deutet darauf hin, dass die meisten Studienteilnehmer die Cloud als einen wichtigen – und bisher erfolgreichen – Teil ihrer Nachhaltigkeitsstrategie ansehen und zunehmend Cloud-Tools zur Bewertung ihrer eigenen Kohlenstoffauswirkungen einsetzen.