Auf der Automatica, Leitmesse für Automation und Robotik, kündigt Siemens an, den Operations Copilot künftig auch in fahrerlose Transportsysteme und mobile Roboter zu integrieren.
Mobile Transportroboter werden zunehmend als autonome physische Agenten durch künstliche Intelligenz (KI) ausgesteuert. Dabei fungiert der Operations Copilot – ein industrieller Copilot zur Bedienung und Wartung von Maschinen – als Benutzeroberfläche für den Menschen.
Über diese Agenten-Schnittstelle kann der Anwender autonome mobile Roboter (AMRs) und fahrerlose Transportsysteme (Automated Guided Vehicles, AGVs) konfigurieren und anweisen, Materialien und Güter über den Shopfloor zu transportieren. Dies ist ein weiterer Baustein für die Automatisierung der Automatisierung in einer Fabrik mithilfe von generativer KI, so Siemens.
In einem weiteren Schritt plant Siemens, die Funktionen des Operations Copilot mit KI-Agenten zu erweitern, die speziell für den Einsatz von AMRs und AGVs entwickelt wurden. Diese Agenten unterstützen sowohl bei der Inbetriebnahme als auch beim Betrieb einzelner AGVs oder ganzer Flotten.
Insbesondere die Inbetriebnahme ist ein komplexer und aufwendiger Prozess: AGVs müssen in bestehende IT- und OT-Netzwerke einer Fabrik integriert und an individuelle Gegebenheiten wie Fahrwege oder Übergabestationen angepasst werden. Dazu setzen Ingenieure den Operations Copilot ein, der sich durch die Sensorik und Kameras der AGVs ein präzises Bild der Umgebung verschafft. Über die Agenten kann der Operations Copilot auf sämtliche technische Dokumentationen der verbauten AGV-Komponenten sowie auf die Echtzeitdaten zugreifen. Dadurch können Inbetriebnehmer und Bedienpersonal effizienter arbeiten, Fehler schneller identifizieren und eine reibungslose Inbetriebnahme sicherstellen.
„Mit der Erweiterung des Operations Copilot um physische und virtuelle KI-Agenten schaffen wir eine neue Ebene der Interaktion zwischen Mensch, Robotik und KI“, sagte Rainer Brehm, CEO Factory Automation bei Siemens. „So ermöglichen wir unseren Kunden, autonome Transportsysteme schneller in Betrieb zu nehmen, effizienter zu betreiben und sicherer zu gestalten – ein weiterer Schritt auf dem Weg zur autonomen Fabrik.“
AGVs sind mit verschiedenen Navigations- und Sensorikfunktionen ausgestattet und bewegen sich – ohne direktes menschliches Eingreifen – sicher und kontrolliert in einer Produktions- oder Intralogistikumgebung, so Siemens weiter. Befinden sich Menschen oder Gegenstände im Fahrweg, halten die AGVs an oder drosseln ihre Geschwindigkeit und umfahren das Hindernis. Siemens‘ neue softwarebasierende Lösung Safe Velocity ermöglicht Anwendern, die Geschwindigkeit selbstfahrender Transportsysteme fehlersicher zu überwachen, damit die Schutzfelder von Sicherheitslaserscannern dynamisch umgeschaltet werden können. Die TÜV-zertifizierte Software ist mit der Hard- und Software verschiedener AGV-Hersteller kompatibel und ergänzt die bestehenden Sicherheitssysteme, um hohen Sicherheitsstandards in der Produktion gerecht zu werden.
Der reduzierte Bedarf an zusätzlicher Safety-Hardware spare wertvollen Bauraum im Fahrzeug, vereinfache die Systemarchitektur sowie das Engineering und minimiert den Verkabelungsaufwand, ohne Kompromisse bei der funktionalen Sicherheit einzugehen.