Wie groß das Potenzial von Smart Home ist, zeigt auch die Frage nach dem Budget, das ein Verbraucher in Deutschland bereit ist, in sein vernetztes Heim zu investieren. So würden laut Context in den kommenden zwölf Monaten rund 30 Prozent der Befragten 150 Euro ausgeben. 23 Prozent der Studienteilnehmer planen mit 250 Euro und 22 Prozent mit 500 Euro. 8,3 Prozent sind sogar bereit, bis zu 1.000 Euro in Smart Home-Produkte zu investieren. Dies kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Nutzer mit einer solchen Lösung gleichzeitig viele Daten preisgibt. Wie bei allen technischen Produkten gibt es hier auch berechtigte Sicherheits- und Datenschutzbedenken.
Sollte ein Kunde Sorgen um die eigenen Daten haben, macht es für Wecks von Michael Telecom keinen Sinn, die Vorurteile aus dem Weg räumen zu wollen. Stattdessen wäre es in einem solchen Fall ratsam, eine Lösung anzubieten, die beispielsweise nicht auf Cloud-Server im Ausland angewiesen ist. Auch Büter von Eno erkennt in Angeboten, die dem deutschen Datenschutz unterliegen, eine Möglichkeit, diesbezügliche Zweifel beim Kunden auszuräumen. Thomas von Baross, Managing Director bei D-Link Deutschland und Vice President für Zentral-, Nord- und Westeuropa, sieht jedoch beim Nutzer eine gewisse Bringschuld beim Schutz vor Cyberangriffen: »Notwendig sind sichere Passwörter für das WLAN und den Routerzugang.« Tabu sein sollten Namen oder Geburtsdaten. Auch müssen laut von Baross die verwendeten Geräte mit Updates regelmäßig aktualisiert werden.
Bei der Debatte sollte nicht vergessen werden, dass das Zuhause ein Rückzugsort ist, der Vertrautheit und Privatsphäre vermittelt. Soll Smart Home im Massenmarkt erfolgreich sein, darf dieses Gefühl nicht durch mangelnde Sicherheits- und Datenschutzbestimmungen ausgehebelt werden. Auf der anderen Seite können smarte Produkte wiederum dabei helfen, die Wohlfühlatmosphäre in den eigenen vier Wänden zu stärken. Dazu muss laut GDI sichergestellt werden, dass der Anwender für seine Daten einen Gegenwert erhält. Das bedeutet auch, dass Daten sinnvoll erhoben und verwendet und nicht einfach blind gesammelt werden.
Das könnte beispielsweise bei einer Lösung für umgebungsunterstütztes Wohnen (Ambient Assisted Living) sein. Smarte Geräte helfen dabei, dass Senioren oder Menschen mit Handicap selbstbestimmt in ihrer Wohnung bleiben können und nicht in einem Heim leben müssen. Ein smarter Kühlschrank würde in einem solchen Szenario beispielsweise einen Verwandten alarmieren, wenn er eine gewisse Zeit nicht mehr geöffnet wurde. Laut Context interessieren sich immerhin bereits 14,6 Prozent für technische Unterstützung bei der Pflege älterer Angehöriger.