Einen weiteren großen Nachteil durch derzeitige gesetzliche Bestimmungen für die Umsetzung von IoT-Projekten sieht Jörg Kracke, Regional Director Central Europe bei Aruba Networks (eine HP Company), in der Störerhaftung bei öffentlichen WLAN-Netzwerken. Sie hält seiner Meinung nach die Verwirklichung der Smart City aus Furcht vor einem Überwachungsstaat auf. Natürlich spielt hier aber auch die Sicherheit eine Rolle, die bei der gesamten Diskussion um das Internet der Dinge oftmals vernachlässigt wird. Denn die Frage danach, wer am Ende Zugriff und Kontrolle über all die gesammelten Daten hat, beschäftigt irgendwann jeden Nutzer. Sie darf daher nicht außer Acht gelassen werden.
»Egal ob Abfall-Management, Sicherheit oder Verkehrskontrolle durch eine smarte Ampelschaltung – intelligente Lösungen, die eine Stadt reibungsloser funktionieren lassen und den Bürgern einen Mehrwert bieten, werden dringend benötigt«, sagt Kracke. Transparente und einheitliche Gesetze ebnen seiner Meinung nach die Umsetzung bereits vorhandener Lösungen für die Smart City, indem die benötigte Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden kann und die Sicherheit gewährleistet ist.
Zahlreiche Anbieter, wie die Aruba Networks oder Deutsche Telekom, haben bereits eigene Lösungen für IT-Security für IoT-Umgebungen im Portfolio. Doch der Aufwand, der für die Sicherheit der vernetzten Systeme noch betrieben werden muss, ist derzeit gar nicht absehbar. Ebenso wie für den Ausbau der passenden Infrastruktur, sind hier noch hohe Investitionen erforderlich.
Prinzipiell nennt Kracke allen voran den Internetausbau in öffentlichen Bereichen als Voraussetzung, um überhaupt eine reibungs- und nahtlose Kommunikation von Geräten, Maschinen sowie Sensoren zu ermöglichen.
Auch bei Computacenter sieht man die »Frage der Basisinfrastruktur sowie deren Verfügbarkeit und Bandbreite« als Enabler für das Internet of Things. Hier ist erneut die Politik gefordert, den Ausbau des Breitbandinternets voranzutreiben. Schließlich werden sich die künftigen Herausforderungen an die Infrastruktur nicht allein über Funk bewältigen lassen. Auch Einstmann vom IT-Systemhaus Bechtle meint: »Im Bereich Networking ist noch sehr viel zu tun, da die meisten Netze, Maschinen und Geräte noch nicht IoT ready sind«.
Ein guter Geschäftsansatz für Systemhäuser, findet Louis: »Sie können Kunden im Bereich Infrastruktur sowie bei der Entwicklung von Lösungen und deren Betreuung helfen.« Sie müssen auch entscheiden, ob im Unternehmen eine LAN- oder WLAN-Infrastruktur bei der Implementierung von IoT-Projekten in Betracht kommt.
Beim WLAN-Spezialisten Aruba sieht man das kabellose gegenüber dem kabelgebundenen Netzwerk im Vorteil. Schließlich sind die meisten Geräte, die auf den Markt kommen, zum Großteil WLAN-optimiert und können nicht mehr über Kabel verbunden werden, wie Kracke feststellt. »Durch die ständige Innovation und Weiterentwicklung von WLAN-Security werden für den Channel außerdem auch bisher als konservativ geltende Geschäftsfelder interessant«, erläutert der Aruba-Manager. Damit spielt er auf Versicherungen und Trading-Abteilungen in Investmentbanken an, die mittlerweile ihre businesskritischen Applikationen mit WLAN anbinden.