Wertvolles Potenzial wird verschenkt

Viele Hürden bremsen das IoT

16. September 2015, 16:44 Uhr | Timo Scheibe

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Richard Einstmann, Geschäftsführer beim Bechtle IT-Systemhaus in Karlsruhe
Richard Einstmann, Geschäftsführer beim Bechtle IT-Systemhaus in Karlsruhe
© Bechtle

Bei Bechtle werde mit den Entscheidern ein Ziel »auf der Reise in die digitale Welt« erarbeitet und mit einem Teilprojekt der erste Schritt gemacht, wie Einstmann gegenüber CRN erklärt. Verfügen die Unternehmen über die nötige Infrastruktur, gilt es zu analysieren, welche und wie viele Geräte miteinander verbunden werden müssen. Bei Bosch hat man branchenübergreifend die Erfahrung gemacht, dass die meisten IoT-Projekte mit überschaubaren Gerätezahlen und eingeschränkter Komplexität beginnen. »Am Anfang steht meistens ein sogenannter Proof of Concept«, erklärt Schenkluhn.

Nach einer erfolgreichen Pilotphase wird dann die Zahl der Sensoren erhöht. Im nächsten Schritt kann dann die Integration weiterer Sensordaten oder die Entwicklung neuer Applikationen folgen. Insellösungen gilt es hierbei zu vermeiden, da sie die Interoperabilität beeinträchtigen können.

Telekom-Manager Riedesel rät Unternehmen, bei der Umsetzung von IoT-Projekten nichts zu überstürzen. Ein System, das mit einer komplexen Sensortechnik und vielen vernetzten Geräten ausgestattet ist, generiert viele Daten. »Es besteht die Gefahr, dass Unternehmen so den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen«. Erfolgsversprechender ist es in seinen Augen, wenn vorher klare Ziele für den Einsatz von IoT- und M-2-M-Lösungen definiert werden. Prinzipiell ruft Einstmann dazu auf, statt über Standards zu diskutieren, einfach nach Lösungen zu suchen und dabei auch ein kurzfristiges Scheitern zu riskieren. »Es ist nicht verwunderlich, wenn uns andere Länder,
die einfach mal machen, plötzlich überholen«, findet der Bechtle-Geschäfts-führer.

Um dies zu vermeiden, müssen positive Beispiele aus der deutschen Wirtschaft stärker in den Fokus gerückt, aber auch die Sprache der Produktionsleiter gelernt werden. Je früher das in einer Projektphase geschieht, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Nur so lässt sich die IT- mit der Operational Technology (OT)-Welt zusammenführen und das Vertrauen schaffen, das für eine erfolgreiche Projektumsetzung und ein gutes Kundenverhältnis notwendig ist. »Wenn Unternehmen zusammenarbeiten, auch über verschiedene Branchen hinweg, ist das von Nutzen. Auch darin liegt eine Stärke der deutschen Industrie«, betont Schenkluhn. Für den Erfolg des IoT in Deutschland ist dies nur eine von vielen Herausforderungen.


  1. Viele Hürden bremsen das IoT
  2. Gesetze bremsen Smart City aus
  3. Kommentar: »Handeln statt zögern«

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