Wie sieht es aus bei den Netzwerkbetreibern? Für Nokia, das seine goldenen Zeiten als Marktführer im Handy-Geschäft lange hinter sich gelassen hat, bietet 5G eine große Chance. »Ich bin zuversichtlich, dass wir die richtige Strategie zur richtigen Zeit haben«, sagt Nokia-Chef Suri. 2019 werde ein aufregendes Jahr. Und: »Wir erwarten, dass 2020 ein Jahr des Wachstums für den Markt und für Nokia sein wird.«
Konkurrent Huawei, der ebenfalls auf Netzausbau setzt, steht derzeit dagegen wegen Sicherheitsbedenken im Westen unter Druck. Die USA warnen unter anderem vor Industriespionage. Bedenken werden auch geäußert, ob Technik von Huawei in einem möglichen Cyberkonflikt Attacken aus China und anderen Regionen standhalten könne oder ob eine Hintertür für Angreifer eingebaut würde.
In Barcelona sorgte Huawei mit seinem aufklappbaren Smartphone Mate X für Aufsehen, von der Netzausrüstungs-Sparte war zunächst nicht viel zu hören. Für das Verbraucher-Geschäft legte aber Bereichschef Richard Yu seine Hand ins Feuer: »Wir lassen keine Hintertür für keine Regierung offen«, versicherte der Top-Manager in Barcelona.
Vodafone-Chef Nick Read warnte in Barcelona, dass ein Verzicht auf Netzwerk-Technik von Huawei in Mobilfunk-Netzen die 5G-Einführung in Europa um zwei Jahre verzögern könne. Der größte negative Effekt in diesem Falle wäre der nötige großangelegte Austausch von Technik in der Infrastruktur. Der Chef des britischen Mobilfunk-Konzerns sieht bei einem Ausschluss von Huawei auch ein Versorgungsproblem für die Industrie. Nach einer Konzentrationswelle gäbe es jetzt nur noch drei große Netzwerk-Ausrüster. Wenn man davon nur noch auf zwei zugreifen könnte - Ericsson und Nokia - wäre das schlecht für Innovationen und Versorgungssicherheit.