Für viele Anbieter stellt sich nun aber die Frage, wie man WBCI im eigenen Unternehmen überhaupt einführt. Die Implementation besteht sowohl aus der Umsetzung der elektronischen Schnittstelle als auch der zugehörigen Abwicklungsprozesse. Um sicherzustellen, dass die verschiedenen WBCI-Implementierungen untereinander kompatibel sind beziehungsweise sich an die Spezifikation halten, wurde ein Zertifizierungsverfahren eingeführt. Das heißt: Nur zertifizierte Schnittstellenbetreiber beziehungsweise -nutzer dürfen am Austauschverfahren via WBCI überhaupt teilnehmen.
Die Rolle des Zertifizierers übernimmt T-Systems. Unterschieden werden zwei Zertifizierungsebenen: die des Schnittstellenbetreibers und die des Nutzers. Diese Differenzierung trägt der Annahme Rechnung, dass nicht jeder Anbieter eine eigene Implementierung vornehmen wird. Stattdessen werden entsprechend spezialisierte Software-Dienstleister fertige Lösungen anbieten. Nach aktuellem Stand kostet die Zertifizierung „Schnittstellenbetreiber“ 5.500 Euro und „Nutzer“ 2.000 Euro, wobei die erstgenannte Zertifizierung je WBCI-Major-Release wiederholt werden muss.
Neben der eigentlichen Implementierung von WBCI und zugehöriger Zertifizierung müssen auch die im Einsatz befindlichen Order-Schnittstellen gegenüber den eigenen TNBs geprüft werden. Es ist davon auszugehen, dass in den meisten Fällen durch den Carrier Änderungen an diesen Schnittstellen vorgegeben werden, um übergreifend WBCI-konform zu arbeiten. Es kann allerdings nicht schaden, den jeweiligen TNB frühzeitig darauf anzusprechen, um spätere Überraschungen zu vermeiden.