Frage 1: Für wie wichtig erachten Sie eine Standardisierung von Hard- und Software im Bereich M2M-Kommunikation und wie engagieren Sie sich dafür?
Joachim Dressler, Vice President – Emea Sales, M2M Embedded Solutions – Sierra Wireless: Sierra Wireless spricht sich grundsätzlich für Standards aus. Wir sind seit langem in Standardisierungsgremien wie GSMA, 3GPP oder ETSI aktiv und verfolgen auch Initiativen wie Eclipse oder „oneM2M“. Standards können dabei helfen, M2M-Anwendungen schneller in den Markt einführen und über eigene
Grenzen hinweg anbieten zu können.
Frage 2: Mit der Minicard gibt es einen ersten Standard für Funkmodule. Wie weit unterstützen Sie diesen Standard, welche Produkte sind verfügbar?
Dressler: Sierra Wireless war das erste Unternehmen, das bereits 2005 den Minicard-Standard für Mobilfunkmodule unterstützt hat und seitdem für alle Geschwindigkeitsstufen inklusive LTE erfolgreich auf den Markt gebracht hat. Insbesondere Router und Notebook-Hersteller bauen auf diese Module.
Frage 3: Unabhängig einer allgemeinen Standardisierung. In wie weit sind die Funkmodule in ihrem Portfolio untereinander austauschbar?
Dressler: Wir bieten Produkt- und Technologiefamilien an, die es Kunden erlauben, mit Technologiewechseln umzugehen oder mit einem technischen Design in unterschiedlichen Märkten – USA versus Europa – erfolgreich zu sein. Dazu gehören zum Beispiel gleiche Entwicklungsumgebungen, gleicher Footprint oder Steuerkommandos. Grenzen sind hier manchmal nur durch neue Anforderungen auf Grund des Technologiefortschritts gesetzt.
Frage 4: Mit welchen Alleinstellungsmerkmalen schicken Sie ihre Lösungen in den Wettbewerb?
Dressler: Wir bieten unseren Partnern ein breites Portfolio an Auswahlmöglichkeiten, die optimale Konfiguration – Technologie, Größe, programmierbar oder nicht – für den jeweiligen Anwendungsfall zu finden. Damit helfen wir, schnell Marktreife zu erlangen und eine hochwertige und wettbewerbsfähige Lösung zu schaffen. Neben der Technik bieten wir ein umfangreiches Partnernetzwerk vom Netzbetreiber bis hin zu Auftragsfertigern.
Frage 5: Was halten Sie von Bestrebungen, die SIM-Funktionalität auf dem Funkmodul zu integrieren, und wann könnte eine White-SIM on Board Realität werden?
Dressler: Wir waren mit dem „inSIM“-Konzept schon aktiv, als es noch keinen Standard gab und haben praktisch geholfen, das Konzept zur Marktreife zu bringen. Technisch ist dies eine sehr sinnvolle und ausgereifte Lösung für viele Anwendungen zum Beispiel in rauen Umgebungen und zum Schutz vor SIM-Diebstahl. White-SIM wird dazu die logistischen Hürden abbauen und Embedded-SIM zum richtigen Durchbruch verhelfen.