Und wie bei Big-Data weiß auch hier niemand, welche Anwendungen noch entstehen werden, um das Potenzial der Cloud zu nutzen, und wohin die Entwicklung gehen wird. Lassen Sie mich wieder auf das Telefon-Beispiel zurückkommen: Als die ersten Fernsprecher auf den Markt kamen, ging man davon aus, dass pro Stadt nicht mehr als ein Gerät installiert werden würde. Heutzutage trägt jeder seinen leistungsfähigen Mini-Computer in der Tasche, der unter anderem auch als Telefon fungiert. Rund um den Globus speichern die Menschen ihre Musik und ihre Adressen in der Internetwolke. Wenn in einigen Jahren immer mehr Datenverarbeitungsaufgaben komplett in die Cloud ausgelagert sein werden, wird uns die Vorstellung, dass wir einst erhebliche Speicher- und Rechenkapazitäten lokal für Geschäftsanwendungen vorgehalten haben, reichlich bizarr vorkommen.
Ein letzter wichtiger Faktor sind die Daten selbst. Jede Analyseanwendung ist nur so präzise wie die Daten, die ihr zugeführt werden. Gleichzeitig kann sie nur dann ihren Nutzen entfalten, wenn die Datenprodukte von Menschen weiterverarbeitet werden, die sie interpretieren und ihre Erkenntnisse dann auch anwenden können. Aus genau diesem Grund haben sich mobile Endgeräte von netten Spieleplattformen zu einem der wichtigsten Tools für Privatpersonen und Unternehmen entwickelt. Mit der Verbindung aus Mobiltelefon oder Tablet und Cloud-Anwendung erhalten Sie immer und überall Zugriff auf Berichte und andere Daten, auf deren Basis sie dann in Echtzeit Entscheidungen treffen können.
Chancen überwiegen Risiken
Experten prognostizieren, dass bereits 2015 mehr als die Hälfte aller Unternehmen mobile Endgeräte nutzen werden, um Business-Insights zu erlangen. Allerdings klafft zwischen Vision und Realisierung der mobilen Revolution nach wie vor eine große Lücke. Laut Gartner meinen 85 Prozent der Geschäftsanwender, dass der Fernzugriff auf BI-Tools wichtig ist; nur 8 Prozent nutzen solche Tools aber in der Praxis. Wir rufen die Unternehmen deshalb zu mehr Engagement auf – schon aus dem einfachen Grund, weil ihnen ansonsten beträchtliche (operative und finanzielle) Optimierungspotenziale entgehen.
Unternehmen, die offen und pragmatisch in die Zukunft blicken ist ein klarer Weg vorgezeichnet: Sie werden Big-Data und die Cloud-Software nutzen, um ihre geschäftlichen Herausforderungen zu bewältigen und ihren mobilen Nutzern den Abruf und die Bearbeitung von Daten zu ermöglichen. Dieses Szenario dürfte schon bald Wirklichkeit sein, denn es trägt der Tatsache Rechnung, dass fast jeder Beschäftigte heute in der Lage sein muss, mit Daten umzugehen, um sein Arbeitsumfeld möglichst effizient zu gestalten. Kommen wir also zu meinem Eingangsbild zurück: So groß die Gefahren des heraufziehenden Sturms auch sind, seine Chancen und Möglichkeiten sind noch viel größer.