Immer mehr vernetzte Geräte lassen das Datenvolumen über viele Branchen hinweg wachsen. Einhergehend mit dieser Entwicklung steigt die Bedeutung von Big Data und deren Analyse für zahlreiche Entscheidungsprozesse in Unternehmen. Tom Becker, Director DACH bei Alteryx, im Interview mit funkschau.
funkschau: Welche Entwicklungen – neben der zunehmenden Anzahl vernetzter Geräte – treiben Ihrer Meinung nach das Thema Big Data-Analyse beziehungsweise Business Intelligence?
Tom Becker: Wir sehen sowohl eine Zunahme der Datenmenge, der Datenvielfalt und der Geschwindigkeit (Volume, Variety, Velocity), aber auch – noch viel wichtiger – des Wertes der Daten (Value). Unternehmen, insbesondere aus den USA, zeigen ja bereits sehr erfolgreich, wie man ohne eigene Shops (Amazon), Hotels (AirBnB) und Fahrzeuge (Uber) Daten zum neuen Produktionsfaktor machen kann. Die deutschen Unternehmen müssen den Wert Ihrer Daten ebenfalls erkennen, und dürfen nicht warten, dass Trends wie IoT und Industrie 4.0 zu ihnen kommen, sondern müssen der Datenrealität in Ihren Unternehmen ins Auge schauen – die 4 Vs sind bereits jetzt Realität.
Die Defragmentierung der Datenquellen nimmt weiter zu, viele Daten sind gar nicht mehr hinter der Firewall, sondern kommen aus Cloud-Diensten oder liegen beim Kunden und Lieferanten. Und die ersten IoT-Projekte erzeugen nicht nur Daten, sondern auch Wert. Es spielen also zahlreiche moderne Trends und Technologien eine Rollen – oftmals vertrauen die Unternehmen bei der Auswertung aber noch auf Prozesse und Software von vor 25 Jahren. Wir wissen bereits heute, dass nicht genug Data Scientists in den nächsten Jahren ausgebildet werden, um der Herausforderung mit den gleichen Lösungsansätzen gerecht zu werden. Gleichzeitig strömen immer mehr junge Mitarbeiter in die Unternehmen, die Analysen durchführen könnten. Dabei ist das nicht auf Digital Natives beschränkt, es bedarf lediglich neuer Werkzeuge, um Selfservice Data Analytics für alle zu ermöglichen.