Cloud Management

Den Durchblick behalten

17. März 2017, 14:07 Uhr | Autor: Carsten Sander; Redaktion: Claudia Rayling

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die Rahmenbedingungen müssen stimmen

Nicht selten gehen Unternehmen mit einem blauäugigen Anspruch heran, eine Multi Cloud zu den Bedingungen und Kosten einer dedizierten Private Cloud zu erhalten. Dies ist im Hinblick auf die zu erfüllenden Rahmenbedingungen aber unrealistisch. Doch einmal umgesetzt, spielt die Multi Cloud im Betrieb ihre Vorteile aus. Unternehmen sind in der Lage, für ihre Anwendungsfälle jeweils den passendsten Service zu wählen, um ihre Prozesse optimal zu unterstützen. So gibt es die Möglichkeit, für hochperformante Anwendungen, bei denen Latenzen kritisch sind, einen regionalen Provider zu wählen. Für andere Anwendungen reicht gegebenenfalls ein weiter entfernter Anbieter aus, der gleichzeitig preisgünstiger ist. Binden Unternehmen mehrere Anbieter in ihre Multi Cloud ein, hat das zusätzliche Vorteile in Hinblick auf Ausfallsicherheit und Unabhängigkeit. Insbesondere letzteres ist ein wichtiger Aspekt, warum Unternehmen verschiedene IT-Sourcing-Lösungen aus der Cloud aufbauen sollten.

Dafür sind vorab Rahmenbedingungen für die Cloud Readiness zu schaffen. Oft hängt ein sinnvoller Einsatz von den Fähigkeiten der eigenen IT-Abteilung ab. So gilt es zu berücksichtigen, dass vorhandene Applikationen vorher auf einen Betrieb in der Cloud anzupassen sind. Auch das Thema Sicherheit spielt eine wichtige Rolle: Welche Anwendungen und Daten sind auf den eigenen Servern besser aufgehoben als in der Public Cloud? Dafür braucht es vorab eine Datenklassifizierung und eine Überprüfung sowohl der internen Compliances als auch der gesetzlichen Vorgaben.

In diesem Kontext sind zudem die Cloud-Services und ihre Provider genauer zu betrachten. Public Clouds müssen alle Anforderungen an Datenschutz sowie Informationssicherheit erfüllen. Die deutsche Gesetzgebung macht hier keine Ausnahmen. Orientierung bei der Providerwahl geben Zertifikate wie die ISO 27001. Vorsicht ist nach wie vor bei US-amerikanischen Anbietern geboten. Zwar folgte auf das Ende des Safe-Harbor-Abkommens das EU-US Privacy Shield für einen sicheren Datenaustausch beider Parteien, doch auch nach der Zustimmung durch das Europaparlament im Dezember 2016 üben Datenschutzverbände Kritik an dem Abkommen. Zusätzlich bleibt im Hinblick auf den vergangenen NSA-Skandal bei kritischen Daten ein Restrisiko, selbst wenn große Player wie Microsoft und AWS mittlerweile eigene Rechenzentren in Deutschland betreiben.

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  1. Den Durchblick behalten
  2. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen
  3. Multi Clouds sind individuelle Baustellen

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