Blockchain, Kryptowährungen und Internet of Things (IoT)- das Berliner Startup MXC Foundation verbindet die hinter diesen Begrifflichkeiten stehenden Technologien zu einem Geschäftsmodell in dessen Mittelpunkt die Öffnung des Internets der Dinge für die Sharing Economy steht.
funkschau: Mit welcher Intention wurde MXC gegründet?
Aaron Wagener: Wenn man so will, hat sich MXC den Themen Blockchain und Kryptowährungen rückwärts genähert. Am Anfang stand die Analyse der Probleme, die eine schnellere Verbreitung des Internets der Dinge verhindert. Dann folgte ziemlich schnell die Entscheidung, die Blockchain als Werkzeug zur Lösung dieser Probleme einzusetzen. Die Gründer von MXC kommen aus der Hardware-Industrie und verfügen über Kontakte zu teilweise sehr großen Unternehmen, was den Blick auf deren Problematik erleichterte. Herausgekommen ist eine Lösung, die Industrie und Gesellschaft einen Weg in eine vernetzte Welt aufzeigt und direkte Auswirkungen auf das Leben jedes Einzelnen hat, weil sie mittelfristig wirkliche „Smart Cities“ ermöglicht.
funkschau: Wie sieht das Technologiekonzept von MXC aus?
Wagener: Die Diskussion um Blockchain und Bitcoin hat gezeigt, dass es eine ganze Reihe von Token gibt, die keinen wirklichen Zweck erfüllen. Für einen weiteren besteht also wirklich keine Notwendigkeit. MXC liefert daher nicht nur ein einzigartiges Konzept, das Datenprobleme löst, sondern auch eine Kryptowährung hinter der ein Gegenwert steht. Das Internet der Dinge wächst zu einer riesigen Industrie. MXC leistet seinen Beitrag, indem wir das Internet der Dinge nicht nur für Unternehmen, sondern auch für private Teilnehmer öffnen.
Auf der technischen Seite verbessern wir die Datenübertragungen und -transaktionen, sodass die Geräte im IoT einfacher miteinander kommunizieren können. Um dies zu erreichen, verwenden wir die LPWAN-Technologie. Sie verbessert den Datenfluss, ist günstiger in der Anwendung als Mobilfunk, energieeffizienter und kann Daten mehr als 30 km senden. Unsere Lösung verbessert LPWANs, indem sie das Risiko von Datenkollisionen und von verloren gegangenen Datenpaketen reduziert. Außerdem erweitern wir die Technologie und öffnen das Internet der Dinge für die Sharing Economy, sodass buchstäblich jeder davon profitieren kann.
funkschau: Inwieweit differenziert sich das MXC-Konzept vom Wettbewerb?
Wagener: Mit MXC können die Betreiber von LPWAN-Gateways ihre Netzwerke mit anderen im Austausch gegen die von uns entwickelte Machine eXchange Coin (MXC)teilen. Ähnlich dem Konzept von Airbnb ermöglicht MXC so die gemeinsame Nutzung einer ungenutzten Ressource (LPWAN-Zugang)und sorgt für die entsprechende Bezahlung auf Basis der eigenen Kryptowährung. Dahinter liegt ein Prozess, den wir „Smart Bidding“ nennen. Im Kern geht es darum, dass ein Sensor für die Übertragung seiner Daten nach einem freien Slot auf einem Gateway sucht und automatisch – je nach Priorität – einen Preis anbietet. Das Gateway akzeptiert dann – ohne, dass dessen Besitzer sich einschaltet – den Meistbietenden und übernimmt die Datenübertragung.
MXC ist darüber hinaus der erste Anbieter, der eine so genannte „Parachain" einführt, welche die Interoperabilität zwischen unterschiedlichen Blockchains (BitCoin, Ethereum, IOTA, Stellar Lumens, Streamr usw.) gewährleistet. Der so entstehende Interchain-Datenmarkt konzentriert sich speziell auf die über LPWANs gesammelten und übertragenen Daten. Jeder, der im Internet der Dinge Daten sammelt, ist automatisch Besitzer dieser Daten. Niemand sonst hat ein Recht darauf. MXC ermöglicht es, diese Daten über Anwendungen zu verkaufen, die mit sogenannten „Permissionless Blockchains“ verbunden sind, oder über eine Web-API in der Lage sind, Live-Daten von einem Sensor an eine Anwendung oder Website zu senden.
Unsere Partner bieten uns Zugang zu LPWAN-Hardware, die derzeit in über 40 Ländern vertrieben wird. Viele andere Kryptowährungen können damit nicht konkurrieren, auch weil sie teilweise den Übergang von einer Idee zu einer Lösung, die in realen Geschäftsfällen verwendet werden kann, noch nicht gemeistert haben. MXC dagegen ist bereits heute in der Lage, auf ein bestehendes Hardware-Netzwerk zuzugreifen. Eigentümer von Gateways in diesem Netzwerk sind nach einem entsprechenden Update in der Lage, die Zahl der Datenkollisionen innerhalb des genutzten LPWAN zu reduzieren und ihre Dienstleistungen in Bezug auf die Datenübertragung per MXC abzurechnen.