Internet-Trends

Die Datennetze von morgen

18. Januar 2018, 8:48 Uhr | Autor: Hon Kit Lam / Redaktion: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Internetsicherheit am Scheideweg

Sowohl für private als auch für geschäftliche Nutzer werden Sicherheitslösungen beim Verwenden internetfähiger Apps immer wichtiger. Das ist eine positive Entwicklung. Dementsprechend ist das mit dem SSL-Protocol verschlüsselte Datenvolum erstmals im Jahr 2017 stärker gewachsen (39,7 Prozent) als das unverschlüsselte HTTP (34,9 Prozent meist als HTTPS mit Secure Socket Layer Technologie).

Das HTTP Protocol bestimmt, wie Nachrichten formatiert und übermittelt werden können. Es wurde in den späten 80-Jahren von Sir Tim Berners-Lee und seinem Team bei CERN entwickelt, worauf die damalige Nutzung des World Wide Web aufbaute. Mit der Verbreiterung des Internets werden mehr und mehr persönliche Daten online gestellt, zugleich steigen aber auch Cyberkriminalität und Hackerangriffe immer weiter an. Theoretisch ist es möglich, dass Dritte Zugriff auf Daten haben könnten, wenn sie mit HTTP übertragen werden. Dagegen gelten über  HTTPS übertragene -Daten als sicher und somit ist HTTPS das zurzeit im Internet meist benutzte Übertragungsprotokoll. Steigendes Sicherheitsbewusstsein der Internetnutzer und Service Anbieter ist die Erklärung des Aufstiegs von HTTPS. Mittlerweile ist sogar eine einfache Google-Suche bereits verschlüsselt. Anhand kürzlicher Entwicklungen bei Facebook, Twitter sowie Netflix sind die Tage von HTTP auch bei diesen Anwendungen gezählt.

Es ist zu vermuten, dass HTTPS die Verwendung von HTTP bis 2020 fast komplett ersetzen wird oder zumindest einen großen Teil davon.

Angriff auf das Internet
Während die Benutzer mehr Wert auf Internetsicherheit legen, steigt die Zahl von Cyber-Angriffen wie DDoS-Angriffen (Denial-of-Service, gleichzusetzen mit absichtlich verursachter Überlastung eines Servers). Eine Armee von Endgeräten wird bei einem DDoS-Angriff gehackt und mit ihnen die entdeckten Schwachpunkte im Netz angegriffen, häufig ist das Ziel eine bestimmte Webseite. Die gehackten Geräte werden in Botnets verwandelt, die massenweise Datenverkehr generieren und das Ziel mit Daten überfluten. Letztendlich wird das Netzwerk so zum Stillstand gebracht. Geld zu erpressen ist meistens die Absicht dieses Angriffs, manchmal auch aufgrund von politischer Motivation oder reiner Mutwille.

Drei große Angriffe gab es im Jahr 2017 auf unser Netzwerk, bei denen ein großes Datenaufkommen registriert wurde. Dank unserer DDoS-Überlastungsangriffs-Lösung konnten wir jedoch die Gefahr frühzeitig erkennen und unser Netz von dem Spam säubern. So konnte nicht nur weiterer Schaden vermieden, sondern auch unseren Kunden davor geschützt werden. Sicher kann man sagen, dass die Gefahr von DDoS-Angriffen in den kommenden Jahren mit dem Internet der Dinge und  der zunehmenden Verwendung von internetgebundenen Endgeräten zunehmen wird und die Angriffe noch raffinierter werden.

Gesellschaft und Vernetzung
Diese von uns anhand unserer Erfahrungen mit dem Netzwerk gesammelten Trends belegen vor allem eines: Mit der steigenden Nutzung des Internets werden immer mehr Daten unseres Lebens im Internet gesammelt, egal ob wir zu Hause, auf der Arbeit oder in der Öffentlichkeit sind.

Ohne Zweifel profitieren wir in unserem Alltag durch internetfähige Geräte. So können wir zum Beispiel Entertainment wie Musik oder Filme überall und jederzeit abrufen. Die geografische Distanz spielt keine große Rolle mehr in der zwischenmenschlichen Kommunikation und beim Informationsaustausch mit Familie, Freunden oder Kollegen. Zudem ermöglicht das Internet neue Wege für die digitale Wirtschaft und innovative Geschäftsmodelle wie Airbnb und Deliveroo. Doch das Internet birgt nicht nur viele Chancen, sondern auch Risiken wie Sicherheitsbedrohungen. Für uns ist es deshalb umso wichtiger, kontinuierlich an neuen und innovativen Sicherheitslösungen zu arbeiten. Nur so können wir einerseits unsere immer weiter vernetzte Welt schützen und andererseits positive Impulse des Internets sowohl geschäftlich als auch privat voll nutzen und einsetzen.

Hon Kit Lam, Vice President, Global IP und Managed Network Services bei Tata Communications

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