Die Zukunft von Smart-Cities

Die Herausforderungen vernetzter Städte

1. Dezember 2015, 10:21 Uhr | Alexandre Pelletier, Head of Innovation, Tata Communications

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

In Köln entsteht die erste deutsche Smart-City

Auch in Europa sehen Stadtentwickler großes Potenzial in den Smart-Cities – zum einen für die Zukunft unseres Alltags, zum anderen für neue Geschäftsmodelle. Hierzulande liegt der Fokus jedoch stärker auf städtischer Verkehrssteuerung, Wasserversorgung, Abfallentsorgung und effizienter Beleuchtungs- und Energiesteuerungssysteme für Gebäude. Zusätzlich erforschen Stadtplaner die Möglichkeiten für eine smarte und interaktivere Stadtverwaltung, arbeiten an Konzepten für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum und Bedürfnissen für eine alternde Bevölkerung.

In Deutschland beschäftigt man sich seit einigen Jahren intensiv mit dem Trend: So gründete die renommierte Fraunhofer-Gesellschaft die "Morgenstadt-Initiative", um die deutsche Regierung bei der Entwicklung von Smart-Cities zu unterstützen. Sie zielt darauf ab, gemeinsam mit den Mitgliedern Innovationen für die Stadt von morgen vorauszudenken, zu entwickeln und umzusetzen. In einer aktuellen Studie der Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Cooper (PWC) werden Köln, Hamburg und München als digitale Hauptstädte Deutschlands genannt und die wirtschaftlichen Vorteile von Smart-Cities dargelegt. Köln führt hier das Ranking an.

Auf den ersten Blick überraschend ist, dass das Projekt "Smart City Cologne" nicht in einem gewachsenen innerstädtischen Viertel wie Ehrenfeld entsteht, sondern in einer Siedlung der 50er Jahre mit einfachen Wohnungen für Geringverdiener. In der so genannten Dewog- oder Stegerwald-Siedlung soll die Vision der Smart-City Wirklichkeit werden: Vernetzte Mobilität, weniger Parksuchverkehr, E-Bikes und Elektroautos zum Ausleihen, ein virtuelles Kraftwerk, Energiesteuerung via Internet, höchste Standards bei der Wärmedämmung, Fotovoltaik auf dem Dach oder modernste Kommunikationstechnologien sind die Bausteine. Die Siedlung soll zum Vorbild für andere Stadtteile werden. Zusammen mit Stockholm und Barcelona hat Köln eine Ausschreibung der Europäischen Union gewonnen. Die Städte teilen sich 25 Millionen Euro, um innerhalb der nächsten fünf Jahre beispielhaft zu zeigen, was man besser machen kann.

So wird aus einer Vision langsam Realität – in Deutschland und weltweit: Indien beispielsweise hat den Aufbau von hundert Smart-Cities angekündigt und China möchte 8 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung eigener Smart-Cities investieren. Das Marktforschungsunternehmen IHS schätzt, dass es bis 2025 weltweit 88 Smart-Cities geben soll. Im Anbetracht der beachtlichen Investitionen von Schwellenländern in das Konzept der Smart-Cities sollten Europa und Deutschland ihre Projekte zügig vorantreiben, um nicht in der Entwicklung zurückzubleiben.

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