All-IP

Eine neue Vielfalt

29. November 2019, 14:16 Uhr | Autor: Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Standard der Zukunft

Juergen Gruetzner VATM
Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM
© VATM

Die Bundesnetzagentur begrüßt die Zusammenarbeit der Telekom und ihrer im VATM vereinten Wettbewerber und bewertet die Fristverlängerung als „gutes Ergebnis im Sinne der Kunden“. Darüber hinaus soll auch der Umstellungsprozess des Bonner Netzbetreibers aufgrund des Dialogs zwischen der Telekom und der Behörde eine stetige Optimierung erfahren haben, die letztendlich zu sinkenden Beschwerdezahlen geführt habe. „Es ist gut, dass die Telekom und ihre Wettbewerber bei der Umstellung eng zusammenarbeiten und den Dialog mit ihren Kunden zum Ende des Prozesses intensivieren“, sagt Wilhelm Eschweiler, Vizepräsident der Bundesnetzagentur. Auch wenn das eine oder andere Unternehmen aktuell noch nicht über IP kommuniziert und sicherlich eine viel größere Anzahl die eigene interne Infrastruktur erst in den kommenden Jahren moder-
nisieren wird, sind die letzten Wochen der ISDN-Technologie zumindest im Hause Deutsche Telekom angebrochen. Was zumindest bei Ankündigung für einigen Unmut bei vielen Endanwendern und Geschäftskunden sorgte, war nicht nur aus Sicht des Bonner Netzbetreibers ein mehr als logischer Schritt. Für die Telekom stellt die Abschaltung der ISDN-Infrastruktur eine ressourcensparende Konsolidierung dar, ist es doch wesentlich effizienter, nur eines statt zwei Netze parallel zu betreiben. Noch deutlich wichtiger für die Anwenderunternehmen ist jedoch die Zukunftssicherheit der Netzinfrastruktur. Trotz aller Pluspunkte der vorangegangenen Technologien gilt die Datenkommunikation über IP als der Standard der Zukunft, nur über ihn lassen sich alle Kommunikationskanäle von der Sprach- über die Videotelefonie bis hin zur Internetverbindung über eine Leitung vereinheitlichen.

Außer Frage steht dabei aber, dass die nötige Bandbreite für diesen Schritt vorhanden sein muss. Immer wieder beklagen Anwenderunternehmen, vor allem im ländlichen Raum, dass sie oftmals selbst reine Sprachtelefonie nicht zuverlässig über ihren Anschluss abbilden können – bei rund 150 kBit/s jeweils im Down- und Upstream pro Telefonat. „Ich sage nichts gegen den Willen zur Modernisierung“, erklärte Joachim Theile vom Elektronik Labor Nord in Bunnen, einem ITK-Fachhändler mit viel Erfahrung in der Umsetzung von TK-Lösungen. „Aber das muss auch technisch realisierbar sein, ohne Nachteile für den Kunden.“ Zu oft hätten die Netzbetreiber ihre Modernisierungsmaßnahmen aber zuerst in den Städten umgesetzt, ländliche Regionen hingegen das Nachsehen gehabt. Das wird laut Theile jetzt im Zuge der Umstellung sichtbar. Hinzu komme, dass viele Unternehmen schlicht nicht die Mittel hätten, um eine so umfassende und zeitlich vorgegebene Infrastrukturmodernisierung zu finanzieren. „Auch unter meinen Kunden ist der Großteil bereits auf IP und man kann ja die Masse der Unternehmen umstellen, aber das funktioniert nicht überall so einfach“, sagt der Fachhändler. „Hier hätte ich mir mehr Sensibilität gewünscht, das vermisse ich ganz klar.“

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