M2M-Kommunikation Studie

Gute Startbedingungen für Industrie 4.0

12. Mai 2014, 9:40 Uhr | Thomas Ahlers, Mitglied der Geschäftsleitung Freudenberg IT und Vorsitzender des Bitkom-Arbeitskreises Industrie-4.0-Interoperabilität

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Trend zu Mobility wird akzeptiert

Deutlich besser wird die Mobilitätswelle dank Smartphone und Tablets im industriellen Mittelstand akzeptiert. Wie die Umfrage zeigt, hat fast jeder zweite Fertigungsbetrieb (47 Prozent) Mobile-Device-Management (MDM) implementiert. Abträglich wirkte dabei allerdings, dass über die Hälfte der Befragten eine beruflich-private Mischnutzung mobiler Endgeräte im Sinne von „Bring Your Own Device“ (BYOD) nicht für relevant hält. Die Haltung gegenüber BYOD lässt sich als spontane Reaktion angesichts der zunehmenden Gerätediversifizierung und wachsenden Vielfalt mobiler Betriebssysteme interpretieren. Demgegenüber spricht der Einsatz von MDM für einen systematischen Ansatz, der auf eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Potenzial von Mobilität schließen lässt.

Die Adaption des Mobilitätstrends hat in Fertigungsbetrieben vor allem deshalb eine Indikatorfunktion für Industrie-4.0, weil die Integration intelligenter Werkstücke in die Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (M2M) naturgemäß mobil ist. Intelligente Produkte, die mit eingebetteten IT-Funktionen ausgestattet und via Internet vernetzt sind, werden im Industrie-4.0-Kontext oft auch cyber-physische Systeme (CPS) genannt – sie gelten als wesentliche Treiber der vierten industriellen Revolution.

Verwaltung von Big-Data immer wichtiger

Die anhaltenden Industrie-4.0-Trends führen künftig zu einem deutlichen Anstieg der Datenmenge in der Fertigung. Denn je mehr Messfühler und Stellglieder von Anlagen und Maschinen in das Internet der Dinge integriert werden, desto größer wird die Menge an Beziehungs- und Bewegungsdaten. Da Industrie-4.0 zudem oftmals Echtzeit-Analysen dieser Daten erwartet, kommt dem Thema Big-Data eine immer größere Bedeutung zu. So sehen 55 Prozent der Befragten in der steigenden Datenflut eine sehr große Herausforderung für die Informationstechnologie. Dabei sind es vor allem die Bereiche Lager- und Transportlogistik, fertigungsnahe Prüfdaten und Qualitätskennzahlen, Service und Support sowie Personaldisposition in denen große Datenmengen anfallen. Diese gilt es mit geeigneten IT-Lösungen zu verwalten und auszuwerten.

Fazit und Ausblick

Wie der Innovationsindex von 4,91 zeigt, ist das produzierende Gewerbe in Deutschland gut aufgestellt, um die künftigen Herausforderungen zu meistern. Besonders fortgeschritten ist die Adaption bei den IT-Megatrends Mobility und Indus-trie-4.0. Dabei ist der Wert von 6,28 für den Industrie-4.0-Index ein klares Indiz dafür, dass der Umbruch in der Fertigungsindustrie langsam real wird.

Dennoch besteht Handlungs- und Aufklärungsbedarf für Unternehmen, die das Potenzial von Industrie-4.0-Produktionsszenarien ausschöpfen wollen. Denn die wirksamen Innovationen der genannten Technologien werden erst dann Geschäfts- und Produktionsprozesse transformieren, wenn Vorurteile ausgeräumt werden. Aus diesem Grund haben der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) sowie der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) gemeinsam mit dem Bundesverband In-formationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) 2013 in Frankfurt eine Industrie-4.0-Geschäftsstelle eingerichtet.  

Zur Methodik der Studie

Für die repräsentative Untersuchung befragte das Marktforschungsinstitut PAC in der Bundesrepublik rund 140 IT-Entscheider und Produktionsleiter von mittelstän-dischen Fertigungsunternehmen unterschiedlicher Größe. Die Unternehmen setzen sich dabei aus unterschiedlichen Branchen zusammen: Maschinen- und Anlagenbau (38 Prozent), Automotive (28 Prozent) und sonstige Fertigung (33 Prozent) mit einer jeweiligen Unternehmensgröße von 250 bis 499 Mitarbeitern (48 Prozent) sowie 500 bis 4.499 Mitarbeitern (52 Prozent). Thematisch reichten die insgesamt 16 Fragen von aktuellen Herausforderungen an die IT über Investitionspläne bis hin zur grundsätzlichen Haltung. Die IT-Megatrends Cloud-Computing, Mobility, Big-Data und Industrie-4.0 standen dabei im Zentrum der Untersuchung.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Gute Startbedingungen für Industrie 4.0
  2. Cloud-Technologie als Grundlage
  3. Trend zu Mobility wird akzeptiert
  4. Expertenkommentar: Industrie 4.0: Es besteht noch Handlungsbedarf
  5. Expertenkommentar: M2M und IoE: Hoffnungsträger oder Bedrohung für das Business?

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Freudenberg IT KG

Weitere Artikel zu Cisco Systems GmbH

Weitere Artikel zu Cisco Systems GmbH

Weitere Artikel zu Cisco Systems GmbH Düsseldorf

Weitere Artikel zu Cisco Systems GmbH Hallbergmoos

Weitere Artikel zu Mobilfunk-Dienste

Weitere Artikel zu IoT Services

Matchmaker+