funkschau: Wie gestaltet sich der Vertrieb über Systemintegratoren und mit welchen Partnern arbeiten Sie zusammen?
Tantow: Obwohl wir bereits mit lokalen wie globalen Systemintegratoren zusammenarbeiten, sind wir stets auf der Suche nach weiteren Partnern. Dies gilt auch für die Bereiche Software, Hardware und Konnektivität. Unsere Philosophie ist es, unseren Kunden alle erdenklichen Kombinationen zu bieten und dadurch auch außergewöhnliche Anforderungen erfüllen zu können. Aus diesem Grund greifen wir auf ein großes Partnernetzwerk für Soft- und Hardware zurück und unterstützen LoRa, SigFox, NB-IoT und viele weitere Standards im Bereich Konnektivität.
funkschau: Was muss ein Systemintegrator mitbringen, der an einer Zusammenarbeit mit Kii interessiert ist und mit welcher Unterstützung darf er rechnen?
Tantow: Unser Wunschpartner sollte kein „Greenhorn“ sein, sondern bereits Erfahrung mit IoT-Projekten und ihren speziellen Anforderungen haben. Unsere Partner treten in der Regel als Generalunternehmer auf und wir unterstützen bei der Anpassung der Kii-Lösung und bieten dazu flexible Geschäftsmodelle sowie Testumgebungen an. Hinzu kommt unser mehrsprachiger Support – natürlich auch in deutscher Sprache.
funkschau: Noch zum Bezahlmodell - welche Möglichkeiten zur Nutzung der IoT-Plattform bestehen für den Anwender beziehungsweise ihre Vertriebspartner?
Tantow: Wir bieten unseren Partnern Rahmenverträge an. Die Abrechnung der Kii-Plattform ist dabei nutzenabhängig. Dadurch hat der Partner volle Preisflexibilität gegenüber seinen Endkunden.
Pilotprojekt mit Hamburg Port Authority
Die Hamburg Port Authority (HPA) startete ein Pilotprojekt am Hamburger Hafen. Ziel war es, die Luftqualität an verschiedenen Stellen im Hafen mittels Sensoren aufzeichnen zu können. Die technische Leitung des Projekts übernahm Kii in Partnerschaft mit AQ-Mesh, einem Hersteller von Luftqualitätsmessgeräten. Emissionswerte wurden über einen Zeitraum von drei Monaten zentral auf der Kii-IoT-Plattform gesammelt und für Analysen aufbereitet. So konnte die HPA die Luftqualität an unterschiedlichen Orten im Hafen analysieren und vor allem die Funktionsfähigkeit von unterschiedlichen Umweltsensoren erproben.
Dazu wurden im Rahmen des Pilotprojekts an drei verschiedenen Punkten im Hafen Sensoren platziert. Die Sensoren erfassen unter anderem die Stickstoffdioxid-, Schwefeldioxid- und Feinstaubbelastung, liefern aber auch Daten zu Temperatur, Luftdruck oder Luftfeuchtigkeit, die in spätere Analysen der HPA einfließen. Alle aufgenommenen Sensordaten liefen via Mobilfunkverbindung an ein Gateway und wurden dann direkt zur „Kii Cloud“ übertragen. Die Cloud-Plattform sammelte die Daten, bereitete sie auf und machte sie über APIs auf einem übersichtlichen Web-Dashboard für die Mitarbeiter der HPA für Analysen verfügbar.
„Das IoT-Pilotprojekt lief für uns sehr erfolgreich“, fasst Ulrich Baldauf, Leitung IT-Strategie bei der HPA, zusammen. „Wir konnten zahlreiche Parameter der Luftverschmutzung live messen, wie zum Beispiel die Emission von Feinstaub der Partikelgröße PM2,5 und PM10 oder zum Teil sogar Stickstoffdioxide, die in der Regel nur zehn Milliardstel in der Gesamtluft ausmachen.“ Die Kii Cloud ermöglichte es demnach, die verschiedenen Datenquellen einheitlich zu sammeln und für Analysen aufzubereiten.