Der Weg dieser Industrialisierung führt über Standardisierung und Automatisierung. Der größte Teil der Leistungen (Services) wird durch regelmäßig wiederkehrende IT-Prozesse in Gang gesetzt. Solche IT-Operations können somit standardisiert und in Baukästen zusammengefasst werden, um darüber Services schnell und für beide Seiten – Unternehmenskunden und Telekommunikationsdienstleister – transparent zu erzeugen. Dieser Struktur folgend können auch IT-Services standardisiert und in Service-Kataloge für einzelne Unternehmenskunden zusammengefasst werden. Rund 80 Prozent aller IT-Prozesse und IT-Services in der Telekommunikationsbranche könnten auf diese Weise standardisiert werden. Diese Standardisierung, wiederum, schafft optimale Bedingungen für eine Automatisierung von IT-Operations und IT-Services. Automatisierung senkt nicht nur die Kosten der Service-Bereitstellung und beschleunigt sie. Auch Fehler und Qualitätsschwankungen bei der Service-Belieferung werden durch Ausschluss manueller Zwischenschritte ausgeschlossen. Doch es geht für die Telekommunikationsdienstleister und Netzbetreiber nicht nur darum, ihre Service-Bereitstellung nach Außen, gegenüber den Unternehmenskunden, zu standardisieren, zu automatisieren und dadurch zu industrialisieren. Auch nach Innen in ihre IT hinein kann eine konsequente Service-Orientierung mit stringenten IT-Abläufen zu einem effizienteren und effektiveren Auftritt beitragen. Das beginnt damit, dass beispielsweise die Bereitstellung eines Services „DSL-Anschluss“ durch standardisierbare Prozesse wie Adressvalidierung, Verfügbarkeitsprüfung und schließlich Fakturierung automatisiert und industrialisiert werden kann.
Von Erfolg wird die konsequente Service-Orientierung allerdings nur dann gekrönt sein, wenn die Projektverantwortlichen die IT-Prozesse und deren Lebenszyklus ganzheitlich sehen, und zwar aus dem Blickwinkel des Vorgehensmodells ITIL. Stattdessen in Inseln zu einer gegebenen Zeit zu denken und zu konzipieren, ist spätestens mit Services, die auf einer Abfolge standardisierter IT-Prozesse aufbauen, vollkommen obsolet. An der ganzheitlichen Sichtweise von IT-Prozessen und IT-Services führt auch deshalb kein Weg vorbei, weil nur unter diesem Blickwinkel Prozesse und somit Services durchgehend gemessen, gesteuert und kontinuierlich verbessert werden können.