Tröstlich ist für den Handel auch, dass der Preisverfall im Mobilfunkmarkt nicht mehr so schmerzhaft ausfällt wie zu früheren Zeiten: »Dass die Geräte nicht noch billiger werden, halte ich für eine gute Entwicklung. Sinkende Preise haben die Produkte zwar massentauglich gemacht. Beim Smartphone sind wir aber heute längst soweit, dass jeder, der eins will, auch eins hat. Sinkende Preise würden den Markt oder eine Zielgruppe nicht vergrößern, sondern es ginge ausschließlich zu Lasten von Handel und Industrie«, ist Jörg Herweck, Vorstand der Herweck AG im saarländischen St. Ingbert, fest überzeugt. Der Endkunde verzichte heute »lieber auf Zigaretten oder Essen« als auf sein Wunsch-Smartphone, meint Herweck.
Neben der 5G-Lücke ärgert sich die Branche darüber, dass Innovationen derzeit nur schleppend vorankommen. »Die Stückzahlen im Markt sind noch immer auf einem hohen Niveau. Aber aktuell sprechen wir hardwareseitig von Evolution, nicht von Revolution. Die neuen Killer-Applikationen für den Enduser fehlen«, sagt Oliver Hemann von Michael Telecom. Uwe Bauer von Komsa ergänzt: »Eine echte Innovation sind sicher die Foldable Smartphones oder Geräte mit Dual-Displays, da diese einen neuen Formfaktor gezeigt haben«. Doch diese neuen Modelle sind noch extrem rar und teuer. Apple stellte diesen Herbst mit den neuen 11er iPhones eher Detailverbesserungen vor – vom »next big thing« keine Spur.