Zahlreiche Fortschritte gibt es hingegen bei UCC-Lösungen. Verschiedene Systemhäuser und Reseller bestätigten gegenüber CRN, dass ihre Kunden bereits entsprechende Funktionen einsetzen würden. »Klassische Lösungen sind kaum noch gefragt«, erklärt Bachert. »Der Kunde will ebenfalls mit der Zeit gehen und erkennt auch sehr schnell den Mehrwert für sein Unternehmen.« Nahezu hundert Prozent der Anfragen, die Comtel erhält, würden Anforderungen und Lösungswünsche aus den modernen Bereichen enthalten. Entsprechend wohlwollend fallen die Prognosen der Marktforscher aus. Beispielsweise beziffert IDC den Gesamtumsatz des weltweiten UCC-Marktes schon mit 23,6 Milliarden US-Dollar, bis 2018 soll er laut Transparency Market Services ein Volumen von 61,8 Milliarden Dollar erreichen.
Noch aber sind UCC und Cloud nicht die bestimmenden Lösungsansätze im Markt, was nicht zuletzt daran liegen dürfte, dass viele Kunden Investitionen erst tätigen, wenn diese unausweichlich werden. Hier ist der Channel gefragt, entsprechende Technologien voranzutreiben. »Der Markt in diesem Segment bewegt sich nicht erst seit einigen Tagen, sondern veränderte sich in den letzten Jahren stetig«, so der Comtel-Geschäftsführer. Immer neue Optimierungsmöglichkeiten für den Kunden würden geschaffen, was Dienstleister veranlasse, der Konkurrenz immer einen entscheidenden Schritt voraus zu sein. Und sofern man dem Kunden mit revolutionären Lösungen zu einer Optimierung seiner Geschäftsabläufe verhelfen könne, würde die Investitionsbereitschaft auch vorhanden sein, erklärt Bachert. »Hierbei gilt es nun, die wachsenden Kommunikationsoptionen sinnvoll als Lösungsparameter in die Angebote der Kunden einzubinden.«
Allerdings muss sich nicht nur der Kunde auf die Technologien einlassen, auch der Channel muss sich weiterentwickeln. »Es herrscht intensiver Schulungsbedarf«, erklärt Lüttjohann. Dabei rücken viele Unternehmen besonders die Beratungsleistung und die Consulting-Aufgabe in den Vordergrund, die auf Händler zukommt. »Die langfristige Bindung von Kunden und ihre verlässliche Betreuung werden immer wichtiger«, erklärt Laag. Deswegen müssten sich Händler noch stärker auf Kundenwünsche ausrichten. Zusätzlich bleibt es sowohl für IT- als auch TK-Reseller aufgrund der verschwimmenden Grenzen nicht aus, sich mit neuen Themen auseinanderzusetzen, die sie bisher noch nicht im Fokus hatten.
»Einige IT-Systemhäuser tun sich heute noch schwer, Telekommunikationsleistungen in ihr Portfolio zu integrieren«, sagt Güldenberg. Dazu bräuchten sie Partner – Hersteller, Distributoren und Netzbetreiber. »Für den Kunden werden sich vor allem große Mehrwerte aus engen und bewiesenen Partnerschaften zwischen TK- und IT-Anbietern ergeben, die ihnen gemeinsam die beste Lösung für ihr Business anbieten«, führt Laag den Gedanken weiter aus. »Die Konzentration auf schlanke und digitale Prozesse sowie die optimale Multichannel-Steuerung an der Schnittstelle zum Kunden werden dabei für den Erfolg am wichtigsten sein.«<