Der Zweifler
Andere Personalentscheider sind zwar skeptisch aber vorsichtig gewillt, flexible Arbeitsmodelle zuzulassen. Das gönnen sie oft jedoch nur einer privilegierten Zahl an Mitarbeitern, zumeist aus höheren Hierarchiestufen. Die breite Masse ist weiterhin an das Büro gebunden. Mehr Spaß im Beruf und eine bessere Work-Life-Balance für Angestellte stehen für diese Vorgesetzten nicht im Vordergrund. Vielmehr erhoffen sie sich dadurch mehr Produktivität.
Ausschließlich einem kleinen Teil der Mitarbeiter flexible Arbeitsformen zugänglich zu machen, kann jedoch riskant sein. Zwar könnte es Anreiz für Arbeitnehmer sein, sich im Job stärker zu engagieren – um später auch von diesem Privileg zu profitieren. Umgekehrt ist es jedoch ein Signal, dass der Vorgesetzte kein Vertrauen in die Loyalität und Arbeitsmotivation seiner Angestellten hat.
Der Vorprescher
Junge Vorgesetzte, wie sie sich zum Beispiel in Start-ups finden, tendieren häufig in eine ganz andere Richtung: Sie sind nicht nur offen für flexible Jobmodelle, sondern arbeiten selbst am liebsten mobil. Gerne erlauben sie ihren Mitarbeitern ihre eigenen mobilen Geräte im Beruf zu nutzen. Dabei ist auch ein finanzieller Zuschuss aus der Firma für neue Smartphones, Laptops oder ähnliches denkbar. Ihr Wunsch ist es, Angestellten möglichst viel Freiraum zu bieten, damit sie ihre Tage flexibel und trotzdem produktiv gestalten können. Was zählt, ist das Arbeitsergebnis, nicht wo, wann oder wie gearbeitet wurde.
Ein derartige Einstellung rückt das Wohlbefinden des Mitarbeiters stärker ins Zentrum, hat jedoch oft den Nachteil, dass dahinter kein Konzept steckt. Stolpersteine gibt es etwa in Hinblick auf die IT-Sicherheit, da meistens eine kleine oder sogar gar keine IT-Abteilung hinter dem Ganzen steckt.