funkschau: Carrier-Ethernet verzeichnet weltweit hohe Wachstumsraten. Ist die Technologie in Deutschland bereits angekommen oder besteht hier hierzulande Nachholbedarf?
Guido Erroi: Das Thema Ethernet im WAN ist in Deutschland absolut angekommen. Das zeigen die zunehmenden Angebote aber auch die nun verstärkt einsetzende Diskussion. Carrier-Ethernet ist eines der Top-Themen auf entsprechenden Veranstaltungen und in den Medien. Das wird sich kurzfristig auch in den Marktzahlen widerspiegeln.
funkschau: Carrier-Ethernet impliziert als Begriff zunächst die Nutzung durch Netzwerkprovider. Dabei bietet die Technologie vielfältige Vorteile gerade auch für Unternehmen. Haben ITK-Verantwortliche ausreichende Kenntnis oder was ist gegebenenfalls zu tun?
Erroi: Moderne Plattformen bieten Funktionalitäten, die über die Standards weit hinausgehen. Sie führen dazu, dass Unternehmen zuverlässige und maßgeschneiderte Lösungen erhalten können, deren Vielschichtigkeit sie möglicherweise noch nicht im ganzen Umfang kennen. Hier wäre gegebenenfalls noch Informationsbedarf für den Endkunden gegeben, den Carrier und Hersteller gemeinsam leisten können.
funkschau: Für welche Einsatzbereiche sehen Sie Carrier-Ethernet im Unternehmen prädestiniert?
Erroi: Durch seine Leistungsfähigkeit und Effizienz kann Carrier-Ethernet für die allermeisten Weitverkehrsvernetzungen eingesetzt werden. Das reicht von Remote-Access bis zu Datacenter-Anwendungen.
funkschau: Was können Gründe sein, beim Einsatz von Carrier-Ethernet im Unternehmen zu zögern?
Erroi: Es gibt heute keinen Grund, mit dem Einsatz im Unternehmen zu zögern. Im Gegenteil, die Flexibilität in Bezug auf die physikalischen Plattformen sowie die einfache Integration in die bestehende Infrastruktur ermöglichen schnelle Lösungen. Offene Fragen können rasch geklärt werden.
funkschau: Was würden Sie Anwendern raten, die sich mit dem Einsatz von Carrier-Ethernet beschäftigen?
Erroi: Moderne Plattformen bieten sehr viel mehr Differenzierungsmöglichkeiten für SLAs. Damit kann jede Art von Kommunikationsbeziehung genau die Dienstegüte erhalten, die der jeweilige Service benötigt. Solche maßgeschneiderten Lösungen sollten aktiv angesprochen und untersucht werden, um die Weitverkehrsvernetzung zu optimieren.