Breitband

Nachgehakt: Carrier-Ethernet

22. Mai 2012, 16:31 Uhr | David Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Michael Vollert, Director Central Europe, Spirent Communications

Michael Vollert, Director Central Europe, Spirent Communications
Michael Vollert, Director Central Europe, Spirent Communications
© Spirent

funkschau: Carrier-Ethernet verzeichnet weltweit hohe Wachstumsraten. Ist die Technologie in Deutschland bereits angekommen oder besteht hier hierzulande Nachholbedarf?
Michael Vollert:Ethernet ersetzt auch in Deutschland zunehmend herkömmliche Technologien wie ATM oder Frame-Relay. Das Angebot ist flächendeckend vorhanden. Zwar ist die Technik in anderen Regionen bereits seit längerem fest etabliert, aber die Wachstumszahlen sprechen auch in Deutschland für sich.

funkschau: Carrier-Ethernet impliziert als Begriff zunächst die Nutzung durch Netzwerkprovider. Dabei bietet die Technologie vielfältige Vorteile gerade auch für Unternehmen. Haben ITK-Verantwortliche ausreichende Kenntnis oder was ist gegebenenfalls zu tun?
Vollert: Es ist richtig, dass der Begriff Carrier-Ethernet vorzugsweise den Einsatz im Carrier-Umfeld nahelegt. So ist zum Beispiel Mobile-Backhaul eine Domäne. In der Praxis setzen aber bereits viele Unternehmen und Organisationen auf Ethernet im WAN. Sicher können Hersteller und Anbieter ihre Informationsanstrengungen noch erhöhen.

funkschau: Für welche Einsatzbereiche sehen Sie Carrier-Ethernet im Unternehmen prädestiniert?
Vollert: Weil das Rechenzentrum schon lange keine homogene Einheit mehr ist, sondern durch Technologien wie Cloud-Computing, Virtualisierung und Remote-Access eine regionale Verteilung eingesetzt hat, kann Carrier-Ethernet in den vielfältigsten Umgebungen zum Einsatz kommen. Dabei sorgt die Architektur dafür, dass weiterhin ein ganzheitliches Management der unterschiedlichsten Units möglich ist.

funkschau: Was können Gründe sein, beim Einsatz von Carrier-Ethernet im Unternehmen zu zögern?
Vollert: Aus unserer Sicht gibt es keine offensichtlichen Gründe, auf den Einsatz von Carrier-Ethernet zu verzichten, sofern dem individuellen Service entsprechend vereinbarte Qualitäten zu Grunde liegen. Spezifizierte QoS sowie Service-Level-Agreements sind unabdingbar, um die erforderliche Leistung und transparente Kosten sicherzustellen.


funkschau: Was würden Sie Anwendern raten, die sich mit dem Einsatz von Carrier-Ethernet beschäftigen?
Vollert: Gerade bei kritischen Anwendungen ist über die Vereinbarung von SLAs und Dienstgüte hinaus die Überprüfung von Kriterien wie etwa Jitter, Delay oder Packet-Loss unabdingbar. Das schließt den Test der Konfiguration im Vorfeld der Freischaltung, aber auch ein kontinuierliches Monitoring ein.

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zu Matchmaker+

  1. Nachgehakt: Carrier-Ethernet
  2. Joachim Bürkle, Director Solution Management, Ericsson
  3. Johannes Weingart, Director Product Management, Eunetworks, MEF DACH Co-Chair
  4. Nan Chen, President Metro Ethernet Forum
  5. Guido Erroi, verantwortlich für Zentral- und Nordeuropa bei Overture Networks
  6. Michael Vollert, Director Central Europe, Spirent Communications

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