Der Milliarden-Deal zwischen Mitel und Polycom ist geplatzt. Galt die Übernahme bisher eigentlich als sicher, geht der Collaboration-Anbieter jetzt an einen Finanzinvestor.
Die Übernahme von Polycom durch Mitel kommt nicht zustande. Eigentlich wollten die beiden Parteien die im vergangenen April angekündigte Akquisition im dritten Quartal des Jahres abschließen, der Deal ist jetzt allerdings geplatzt. Stattdessen übernimmt der Finanzinvestor Siris Capital Polycom und zahlt 12,50 US-Dollar pro Aktie, insgesamt rund zwei Milliarden Dollar. Zwar hätte Mitel laut Bloomberg 13 Dollar geboten, einen Teil der Übernahme wollte das Unternehmen jedoch in eigenen Aktien begleichen, die zuletzt jedoch an Wert verloren hatte. Pläne, ein neues Angebot zu unterbreiten, gibt es hingegen nicht. „Wir haben das Gefühl, dass es nicht im Sinne der Mitel-Aktionäre wäre, die bestehende Vereinbarung anzupassen“, erklärte Mitel-CEO Rich McBee in einer offiziellen Mitteilung.
Ganz hürdenlos ist es für Polycom jedoch nicht, sich aus der Übereinkunft zu lösen. Laut Mitel muss der kalifornische Anbieter 60 Millionen Dollar an die Kanadier zahlen, um den Deal platzen zu lassen.
Durch die Übernahme wollte Mitel das eigene Portfolio im Konferenz- und Collaboration-Bereich ausbauen. Gemeinsam hätte das Unternehmen 7.700 Mitarbeiter beschäftigt und 2,5 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz erwirtschaftet, wie der kanadische Anbieter im vergangenen April prognostizierte.