Neben der Sprachsynthese offeriert die Sprachbiometrie eine ganze Bandbreite an neuen Perspektiven. Die Verfahren basieren auf der individuellen Beschaffenheit der Stimme und der Sprechweise. Der entstehende Voiceprint (Stimmabdruck) ist einzigartig und eignet sich für die Verifikation von Personen. Identifikationsbetrug ist eines der wichtigsten Themen in der Öffentlichkeit und betrifft nicht nur die Industrie, sondern vor allem auch die öffentlichen Verwaltungen, die hochsensible Dokumente bearbeiten.
Voraussetzung ist die Erstellung eines spezifischen Stimmprofils zu Identifikationszwecken. Das System bewertet die Übereinstimmung zwischen dem abgegebenen Stimmmuster und dem gespeicherten Sprachabdruck. Die Bewertung weist eine hohe Sicherheit auf und benötigt außer einem Telefon keine weitere Hardware. Über den Zugang zu vertraulichen Verwaltungsinformationen kann also am Telefon entschieden werden. Für die Zukunft ist es damit beispielsweise denkbar, den Stand eines Gerichtsverfahrens telefonisch abzufragen.
Auf Unternehmensseite werden durch den gezielten Einsatz von automatischer Anruferidentifizierung die laufenden Kos-ten reduziert und die Sicherheit erhöht.
Um das optimale Design des Sprachbiometrie-Systems zu ermitteln, sollte ein Sicherheits-Audit durchgeführt werden. Typische Szenarien zur Stimmverifikation sind das Aussprechen von Zahlen-Sequenzen, wie etwa die Telefon- oder Kunden-Nummer oder aber durchlaufende Passwörter. Am sichersten haben sich bisher die Systeme erwiesen, die Stimmverifikation mit persönlichem Wissen kombinieren. Dennoch sollte im Falle einer Nicht-Identifikation eine Fallback-Strategie bereitstehen, wie beispielsweise eine weitere Identifizierungsmöglichkeit durch einen speziell geschulten Callcenter-Mitarbeiter.
Fazit
Michael-Maria Bommer, General Manager Dach bei Nuance. „Kundenservice muss nicht nur einfach und schnell erreichbar, sondern für den Kunden auch unkompliziert zu benutzen sein.“