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Teamspirit trotz Isolation

25. März 2020, 14:35 Uhr | Autor: Roman Klinke / Redaktion: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kommunikation ist immer die Lösung

Unsicherheit und Sorge bestimmen gerade unseren Alltag - privat ebenso wie im heimischen Büro. Und so wie das Darüber-Reden in der Familie Ängste lindern und Sicherheit erzeugen kann, so ist es auch in puncto Arbeit von größter Wichtigkeit, die Kommunikation innerhalb des Unternehmens aufrecht zu erhalten. Die Sprache – ob geschrieben oder gesprochen – ist dabei zwar der wichtigste Informationsträger. Gerade in Zeiten der Krise ist aber auch der nonverbale Aspekt unserer Kommunikation von besonderer Bedeutung, denn er ist der Träger der sozialen Komponente unseres Informationsaustauschs! Und diese Empathie-schaffende Komponente ist gerade in Zeiten von Isolation und Trennung ein elementarer gesellschaftlicher Kitt. Eine Studie zu Emojis hat bereits vor Jahren gezeigt, dass Menschen Beiträge und Mitteilungen ohne diesen Mimik-Ersatz als neutraler oder sogar negativer wahrnehmen, als solche, die Emojis enthalten. Unsere Möglichkeiten sollten sich allerdings nicht auf bunte Symbole in E-Mails begrenzen. Wo Telefonate punkten, da sie die Stimme und damit mehr Intention und Kontext transportieren, geht die Videotelefonie noch einen gewaltigen Schritt weiter. Wir sehen unser Gegenüber und sein oder ihr Umfeld, und wir nehmen aus der Körpersprache, der Mimik und der Gestik beim Gespräch viel mehr über die Befindlichkeit des Gesprächspartners wahr – und das ganz ohne, dass dies eine zusätzliche kognitive Leistung von uns erfordert. Wir müssen bei einem schnellen Briefing nicht lange um den heißen Brei reden, um zu erfahren, wie es um unsere Kollegen oder Angestellten bestellt ist. Daher ist eine schnelle Videokonferenz nicht nur zweckmäßig, um unsere Botschaft auf den Punkt zu bringen, sondern hat auch eine zutiefst menschliche Komponente. Nur weil wir die Zeit jetzt in Isolation verbringen, müssen wir dank moderner Technologie nicht auf unsere sozialen Kontakte verzichten! Und es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Kontakt vis-á-vis im Gegensatz zu Telefonaten und Textaustausch auf lange Sicht vor Depressionen schützt.

Mehr noch als im Büro ist es im ungewohnten Homeoffice der Arbeit aller Beteiligten förderlich, wenn der Tag mit einem gemeinsamen Zusammentreffen gestartet wird – mit einem nun eben virtuellen runden Tisch. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berichten kurz und knackig, wie es ihnen geht, welche Aufgaben sie angehen werden oder wo sie möglicherweise Unterstützung brauchen. Ist dieser Termin einmal fest in den Arbeitsalltag integriert, so hilft die Routine allen Angestellten, sich trotz individueller Heimarbeit weiterhin als Team zu fühlen, das an einem gemeinsamen Strang zieht und in dem niemand allein gelassen wird. Zudem kann jeder seine eigenen Rituale und Routinen etablieren bzw. bestehende im virtuellen Raum fortführen – genau das gibt den Mitarbeitenden in dieser kritischen Zeit eine Struktur zur Orientierung, und die zwischenmenschliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht vermittelt soziale Sicherheit.

Menschen in Führungspositionen stehen dieser Tage vor überraschenden und ungeplanten Herausforderungen. Und diese stellen sich zusätzlich zum normalen, prallgefüllten Terminkalender. Nicht nur die Organisation des Betriebs ist durch die Isolation eine große Mehraufgabe, Lieferengpässe, beginnende Cash-Flow Probleme und eine drohende Rezession beherrschen die Gedanken vieler. Hinzu kommen die ganz persönlichen Themen – Sorge um Eltern und Freunde, Organisation der Kinderbetreuung, die Sicherheit des nächsten Gehalts und generell die eigene berufliche Zukunft.  

Wichtiger denn je ist jetzt emphatische Führung. In Zeiten großer Unsicherheit müssen informierte und gefasste Führungskräfte irrationale Ängste nehmen, wo dies nötig ist und gleichzeitig für Struktur und Motivation in plötzlich verteilten Teams sorgen. Dies funktioniert nur dort, wo auch ein authentisches Interesse an der Verfassung des einzelnen Mitarbeiters gelebt wird.

Roman Klinke ist Vorstandsmitglied und CEO der eLink Distribution AG 

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 Homeoffice Tipps
  •  Wählen Sie Ihren Arbeitsplatz überlegt aus und richten Sie ihn optimal ein. Ziehen Sie, wenn möglich, Bildschirme, Headset etc. aus dem Büro um.
  • Gutes Licht ist essentiell – gemütliches „Warm-Weiß“ ist keine ideale Beleuchtung für ermüdungsfreies Arbeiten. Kaufen Sie LED-Birnen mit 4000K Farbtemperatur und 10 oder mehr Watt Leistung.
  • Vereinbaren Sie klare Homeoffice-Regeln mit Partner und Kindern.
  • Planen Sie Ruhepausen und nutzen Sie sie aktiv – fern vom Bildschirm! Halten Sie einen festen „Feierabend“ ein.
  • Planen Sie regelmäßige Kommunikation mit den Kollegen – Flur- und Kaffeeküchen-Gespräche sollten unbedingt auch virtuell beibehalten werden!

 


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