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Telekommunikation der Zukunft: "Radikal optimieren"

3. Juni 2015, 10:18 Uhr | Quelle: Simon-Kucher & Partners

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Positionierung und Trends

Nach wie vor gelten Preisdifferenzierung und Preismanagement als Kernaufgaben für Telkos, so das Beratungsunternehmen. Allerdings nicht mehr zur Gewinnung weiterer Teilnehmer in satten Märkten, sondern zur Monetarisierung des Kundennutzens "schnelles Internet" sowie der Refinanzierung der Netzinvestitionen. Das verdeutlichte Stadie anhand von plastischen Beispielen. Diverse Möglichkeiten stehen offen, hieß es, wie etwa der Verkauf über Speed für die "Premiumstraße" an der sicherlich der ein oder andere Kunde bereits wartet und abgeholt werden will. Modelle nach Prioritäten und Upgrades à la Business-Class im Flieger bei entsprechender Service-Nutzung können auch Telkos einsetzen. "Die wahrgenommene Qualitätsführerschaft im Datennetz ausbauen bildet für Telkos die Hauptdimension, ihr Preisniveau zu differenzieren, etwa durch segmentspezifische Angebote", so Stadie. Wachstum sei indes bei netznahen Diensten und Applikationen insbesondere im B2B-Bereich möglich.

Zukünftige Trends für die kommenden Jahre skizzierte Dr. Kajetan Zwirglmaier, Director bei Simon-Kucher. So sei ein noch transparenteres Wettbewerbsumfeld zu erwarten, vor allem aufgrund der Online-Vergleichsportale. Die Anzahl der mit dem Internet verbundenen Geräte pro Kunde wird steigen, was neue Produkt- und Preisstrukturen ermöglicht. Sind es heute noch Smartphone und Tablet, werden künftig auch TV, Smartwatches und Applikationen in Autos zum Standard gehören. "Heute schon die Preismodelle von morgen schaffen heißt, in künftige Erfolge zu investieren", so Zwirglmaier.

"Radikal optimieren", empfahl Dr. Georg Tacke, CEO bei Simon-Kucher. Preisanpassungen seien dadurch möglich. Erreichen könnten das die Telkos etwa durch Finetuning im Angebotsportfolio, Stichwort "Behavioral Pricing". Hier verdeutlichen Untersuchungen aus anderen Branchen wie der Kunde tickt, etwa bei der Tendenz zur Mitte: Bietet ein Restaurant lediglich zwei Weine an – einen günstigen und einen teureren – wird ein Großteil der Gäste zur günstigen Variante greifen. Wird ein hochpreisigerer dritter Wein quasi als Dummy hinzugenommen, wählen Kunden oft das Angebot im scheinbar mittleren Preissegment, sprich den anfangs teureren Wein. Beispiele wie diese sind durchaus auch auf Telkos übertragbar. Tacke: "Um diese Modelle einzusetzen, muss der Anbieter weg von seiner Technologie-Perspektive und die Sicht des Kunden einnehmen."

 

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