Um WhatsApp, Facebook Messanger & Co den Kampf anzusagen, haben sich Google und TK-Anbieter zusammengetan: Der SMS-Nachfolger RCS wird nun auch von Android-Geräten unterstützt. Allerdings muss jeder Betreiber einen eigenen IMS-bezogenen Service aufbauen. Zumindest bislang.
Der Erfolg von Chatdiensten wie WhatsApp führt bei den Mobilfunkbetreibern zu massiven Umsatzeinbrüchen. Während die Zahl verschickter SMS rapide sinkt, werden über WhatsApp mittlerweile täglich mehr als 40 Milliarden Nachrichten verschickt. Bereits eine Milliarde Menschen nutzen den App-basierten Nachrichten-Service, der von Facebook aufgekauft wurde. Hinzu kommen noch einmal zirka 800 Millionen Facebook-Messenger-User. Alle Versuche seitens der Telekommunikationsunternehmen, gegen diesen Trend anzukämpfen, blieben bislang erfolglos. Doch das könnte sich jetzt ändern.
Der erste Schritt wurde im vergangenen Herbst getätigt, als Google Jibe aufkaufte – ein Startup, das auf RCS (Rich Communication Services) spezialisiert war. Anfang des Jahres folgte die Google-Ankündigung, dass Android-Geräte zukünftig den SMS-Nachfolge-Dienst unterstützen werden. RCS hat viele Parallelen zu Diensten wie WhatsApp, bietet darüber hinaus aber auch noch weitere Möglichkeiten. So werden neben Chat und File-Sharing auch die Übermittlung von Multimedia-Inhalten während eines Telefonats oder Video-Calls unterstützt. Screen-Sharing ist ebenfalls möglich. OTR (Off-the-Record Messaging) soll für die notwendige Sicherheit sorgen. Das Look-and-feel des jeweiligen Anbieters wird dabei beibehalten.
Eine der Schwachstellen von RCS ist bislang, dass das auch unter dem Namen Joyn bekannte System selbst mit der Unterstützung von Google für die Betreiber mit viel Aufwand verbunden ist.