Fuze

Zwischen UCaaS-Anbieter und Carrier

24. September 2019, 9:58 Uhr | Autor: Stefan Adelmann
© rawpixel / 123rf

Fuze will den deutschen Markt erobern – doch der UCaaS-Anbieter aus den USA muss sich gegen starken Wettbewerb behaupten. Das Unternehmen zeigt sich aber selbstsicher und sieht hierzulande die Zeit für Kommunikationslösungen aus der Cloud gekommen.

„Wir sind gekommen, um zu bleiben“, bekräftigt Roland Lunck. Der langjährige Branchenkenner ist seit Anfang 2018 Regional Vice President Germany bei Fuze und leitet die Geschicke des US-amerikanischen Telefonie- und UC-Anbieters in Deutschland. Zwar ist der Hersteller bereits seit rund vier Jahren im hiesigen Markt aktiv, doch seit einigen Monaten intensivieren sich die regionalen Bestrebungen merklich. Die Zahl der Mitarbeiter wurde aufgestockt, im vergangenen Juni eine eigene GmbH für den europäischen Markt mit Sitz in Düsseldorf gegründet, die besonders dem eigenen Erfolgsanspruch in der Bundesrepublik Rechnung tragen soll. „Deutschland ist für Fuze ein sehr wichtiger Markt“, so Lunck.

Global betrachtet ist Fuze alles andere als ein Neuling. Laut eigenen Angaben setzen weltweit bereits über 4.000 Unternehmen auf die Kommunikationsplattform, die Analysten von Gartner ordneten den 2006 gegründeten Hersteller kürzlich in ihrem „Magic Quadrant“ für den Produktbereich UCaaS unter den visionären Anbietern der Branche ein – neben „Leaders“ wie Cisco, Microsoft, Google und Mitel.

Nicht verlängerte Verträge
Ein Selbstläufer dürfte die Eroberung des deutschen Marktes dennoch nicht werden. Immerhin ist dieser gänzlich anders strukturiert als die US-amerikanische Industrie, besteht weniger aus Großunternehmen, sondern vielmehr aus dem vielgerühmten Mittelstand. Hinzu kommt, dass zahlreiche Anwender erst seit kurzem über IP kommunizieren, die eigensetzte TK-Infrastruktur oftmals noch auf ISDN basiert – und deutsche Unternehmen darüber hinaus sehr zögerlich sind, wenn es um die Auslagerung von Systemen und Anwendungen in die Cloud geht. Lunck zeigt sich trotz der Hürden vom großen Potenzial überzeugt. „Wir glauben, dass UCaaS aus der Cloud angekommen ist.“ Zwar setzt der Großteil der Unternehmen nach wie vor On-Premise-Lösungen ein, sei in die laufenden Verträge gebunden, der Deutschlandchef von Fuze geht aber davon aus, dass viele Kunden diese nicht verlängern werden.

Vor dem in Deutschland durchaus starken und vielfältigen Wettbewerb müsse sich der Anbieter laut dem Manager ebenfalls nicht verstecken. Alleinstellungsmerkmal: Neben der eigenen UCC-Plattform, die Telefonie, Videokonferenzen und Instant Messaging nahtlos verbinden soll, verfügt Fuze über einen Carrier-Status. Der Anbieter kann somit eigene Rufnummern vergeben und sogenanntes „Single Number Reach“ anbieten. Hinter diesem Begriff versteckt sich für den Anwender die Möglichkeit, über eine Nummer auf verschiedenen Endgeräten erreichbar zu sein und wählen zu können, mit welchem Gerät er ein eingehendes Telefonat annehmen will. Darüber hinaus kann Fuze VoIP-Gespräche in das Mobilfunknetz umschalten, sollte keine ausreichende Datenverbindung zur Verfügung stehen. Kunden erhalten auch in diesem Szenario jeweils nur eine Rechnung für Telefonie, Videokonferenzen und Messaging über den Abieter selbst, die verschiedenen Kommunikationskanäle sollen auf diesem Weg stärker verschmelzen. „Das ist nicht wie beim Marktbegleiter, man braucht keine Nummer vom Carrier“, so Lunck.

Zusätzlich hat sich der UCaaS-Anbieter auf den europäischen Markt eingestellt. Die Lösung sei zu hundert Prozent DSGVO-konform, verspricht der Vice President. Darüber hinaus wird die Plattform für deutsche Unternehmen aus einem Rechenzentrum in Frankfurt bereitgestellt. Jetzt gelte es, die Hürden  bei den potenziellen Kunden selbst zu überwinden. „Die Verschmelzung der Kanäle ist noch nicht in den Köpfen angekommen“, erklärt Lunck im Gespräch mit funkschau. Oft seien noch zwischen vier und zwölf verschiedene Kommunikationssysteme in den Unternehmen im Einsatz. Hier will Fuze ansetzen, in Richtung einheitlicher Systeme und flexibler Arbeitskonzepte beraten. Denn der der deutsche Mittelstand sei alles in allem hoch innovativ, man unterschätze ihn in Sachen Digitale Transformation oftmals.

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