SDN und NFV

Telkos auf der Suche nach Zukunftsperspektiven

1. Juli 2016, 11:47 Uhr | Autor: Martina Kurth
Eine Betrachtung von Martina Kurth, Research Director beim IT-Research und Beratungsunternehmen Gartner
© Gartner

Digitale Transformation ist für Telko-Unternehmen mehr als nur ein Technologiewandel auf Basis Software Defined Networking und Network Function Virtulization.

In den kommenden fünf bis zehn Jahren wird die Verbreitung von Software Defined Networking (SDN) und Network Function Virtualization (NFV) die Telko-Branche grundlegend verändern. Weil sie die Marktsättigung der traditionellen Telekommunikationsmärkte überwinden müssen, erkunden Telekommunikationsunternehmen wie die Deutsche Telekom, AT&T und Telefonica derzeit neue Umsatzquellen wie das Internet der Dinge (IoT) oder Machine-to-Machine-Anwendungen (M2M).

Die bestehende klassische Infrastruktur für Sprachkommunikation ist jedoch nicht auf den Echtzeit-Datenaustausch zwischen Massen von Geräten oder Dingen ausgelegt. Neue digitale Märkte werden Investitionen in agilere, cloud-orientierte und softwarebasierte digitale Architekturen erfordern – insbesondere in NFV und SDN. Solche virtuellen, softwarebasierte Technologien sollen den Telekommunikationsunternehmen den Wandel vom digitalen Basis-Dienstleister zum ganzheitlichen Anbieter digitaler Infrastrukturen nach dem Vorbild von Amazon oder Google ermöglichen.

Der NFV-Ansatz virtualisiert Netzwerkfunktionen in Form von Grundbausteinen. Diese können miteinander vernetzt werden, um Kommunikationsdienste zu erzeugen. SDN hingegen trennt als neues architektonisches Prinzip Software und Hardware  voneinander, um die Effizienz zu steigern. Anwendungen sind bei diesem Modell nicht an spezifische Hardware oder Infrastrukturen gebunden; stattdessen können sie Netzwerkressourcen dynamisch skalieren und Ressourcen mit anderen Anwendungen teilen. Das ermöglicht erhebliche Opex- und Capex-Einsparungen.

Aktuell evaluieren die Telko-Unternehmen, welche Vorteile die beiden Ansätze NFV und SDN bieten und welcher Business Case dahintersteht. Das Ziel ist, Wertschöpfungsketten zu digitalisieren und im Rahmen der digitalen Industrie neue Service-Modelle zu begründen. Die Pioniere der Branche investieren bereits in NFV und SDN, um schnell eine Position als Technologie-Marktführer einzunehmen und von der gesteigerten operativen Effizienz, Agilität und Innovationskraft zu profitieren.

Schnelle Erfolge lassen sich beispielsweise durch die Erweiterung vorhandener Services erzielen, so zum Beispiel für das virtuelle CPE (Customer Premises Equipment), die Firewall oder IP-VPN. Zu den neuen Diensten gehören auch On-Demand-Services sowie Leistungen auf Basis von Konnektivität und Quality of Service (QoS). Diese können komplett in einem „Pay-as-you-go“-Preismodell zur Verfügung gestellt werden. Dabei erwarten die Telekommunikationsanbieter beispielsweise eine Kostenersparnis von bis zu 45 Prozent und einen ROI von 150 Prozent über die kommenden drei bis vier Jahre für das vCPE (Virtual Customer Premises Equipment).

 

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