Voice-over-IP (VoIP) gehört zu den Echtzeitanwendungen. Mühevoll haben wir Netzwerker gelernt, dass diese Anwendungen extrem sensibel auf Fehler im Netzwerk reagieren. Messungen in der Praxis und die Simulation von künstlich erzeugten Netzwerkfehlern mit Hilfe der von Nextragen entwickelten "PacketRaptor-Box" zeigen jedoch, dass einige VoIP-Endgeräte robuster arbeiten als andere.
Die Sprachqualität beschreibt den subjektiven Wahrnehmungseindruck eines Menschens auf die von ihm wahrgenommenen Sprachinformationen. Heute nutzt man hierfür die von den internationalen Telekommunikationsgremien (ITU-T, ETSI, etc.) festgelegten Messstandards. Typischerweise wird dabei die so genannte "Toll-Quality“ - die Sprachqualität von PSTN-Systemen - referenziert. Diese subjektiven Beurteilungsmethoden wurden in dem Sprachqualitätsstandard ITU-T P.800 festgeschrieben. Dieser beurteilt auch die Auswirkungen aller im Kommunikationspfad enthaltenen Übertragungskomponenten (Switches, Router, Firewalls, etc.). Natürlich hat auch der verwendete Sprach-Codec direkte Auswirkungen auf die Signalschwankungen und somit beeinflussen auch die Hintergrundgeräusche, die Paketverluste, die Verzögerungen und der Jitter, welche während der Übertragung entstehen, direkt das Sprachsignal des Empfängers.
Der Oberbegriff „Quality of Service“ (QoS) beschreibt für die Übermittlung von Sprachströmen über paketorientierte Netzwerke eine Serie von Parametern, die für eine fehlerfreie Übermittlung von Sprache notwendig sind. Zu den kritischen VoIP-Parametern gehören:
Parameter | VoIP-Kenngrößen | |
verfügbare Bandbreite | Abhängig vom genutzten Codec (G.711: 94 kBit/s) | |
Verzögerung (Ende-zu-Ende-Sprachlaufzeit pro Weg) |
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Jitter | Maximal 40 ms Jitter | |
Paketverluste | Maximal 3 Prozent |