VoIP-Markt

Wie Provider und Systemintegratoren wettbewerbsfähig bleiben

4. Dezember 2024, 10:30 Uhr | Autor: Mark Wiegleb / Redaktion: Sabine Narloch
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Der Festnetzmarkt hat sich in den letzten Jahrzehnten komplett verändert. Welche Herausforderungen dadurch für den VoIP-Markt entstanden sind und welche Chancen es hier für kleinere Anbieter und Systemintegratoren gibt.

Bis vor etwa 15 Jahren dominierte die Deutsche Telekom den deutschen Festnetzmarkt, obwohl die Liberalisierung bereits in den 1990er-Jahren begonnen hatte. Zu dieser Zeit steckte der Voice-over-IP-Markt noch in den Kinderschuhen. Die Entwicklung konzentrierte sich vornehmlich auf die Zusammenführung traditioneller Telefonie mit IP-basierten Lösungen, indem entweder klassische Anlagen um IP-Funktionen erweitert oder moderne IP-Telefone an bestehende PSTN-Anlagen angeschlossen wurden. Bei den ersten VoIP-Migrationen in Unternehmen waren Systemintegratoren und traditionelle Telefoninstallateure für rund 95 Prozent der Installationen verantwortlich.

Im Laufe der fast 30 Jahre bis zum Start der ISDN-Abschaltung (2019) hat sich dieser Umstand radikal verändert: Der VoIP-Markt in Deutschland verzeichnete dank der Einführung von Breitbandtechnologien und Kommunikationslösungen der nächsten Generation ein beträchtliches Wachstum. Sie ermöglichten es Unternehmen nicht nur, die Kommunikationskosten zu senken, sondern auch, die betriebliche Effizienz zu verbessern. Weitere Wachstumsfaktoren waren Investitionen in All-IP-Infrastrukturen, die Digitalisierung, ein steigender Wettbewerb und der zunehmende Bedarf der Firmen an flexiblen Kommunikationslösungen.

Der Telekommunikationsmarkt heute

Heute wird der VoIP-Markt von Anbietern aller Größenordnungen dominiert, die entweder über ihre eigenen Hardware- und Service-Wiederverkaufskanäle oder direkt an Endkundenunternehmen mit standardisierten Lösungen herantreten. Ende 2023 führte die Deutsche Telekom mit einem Umsatz von 25,76 Milliarden Euro den deutschen Telekommunikationsmarkt an, gefolgt von Vodafone (11,45 Milliarden Euro) und Telefónica (8,61 Milliarden Euro) (Quelle: Statista).

Das Erfolgsrezept der großen Anbieter im VoIP-Umfeld ist dabei die Standardisierung. Sie fügen ihrem Standard-Dienstangebot wenige Modelle von IP-Tischtelefonen für geschäftliche Kunden hinzu und greifen auf schnurlose IP-DECT-Lösungen vor allem im Projektgeschäft zurück. Der gebotene Service ist dabei „all inclusive“, um Firmenkunden zu bedienen, die mehr Kontrolle und Flexibilität bei der Konfiguration der monatlichen Kosten wünschen. Diese Anbieter verkaufen die Hardware auch nicht, sie wird als Teil der Gebühr zu einer zusätzlichen Margenquelle.

Die Bündelung von Dienst und Hardware ermöglicht den Providern auch eine schnellere Installation: Angesichts des Kundenvolumens vermeiden Provider Einzelkonfigurationen im Labor und nutzen die Vorteile der Selbstbereitstellung, um so die Plug-&-Play-Nutzbarkeit der Endgeräte beim Kunden zu gewährleisten. Doch die standardisierte Lösung aus dem Regal skaliert nicht. Im Gegenteil führte sie zu einem Preiskampf, der in den letzten Jahren in Übernahmen und Fusionen mündete, die zu einer Konsolidierung der Branche geführt haben.

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  2. Der Markt für kleinere Anbieter und Systemintegratoren

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