Trotz der Windows 10-Offensive war im ersten Quartal weniger als ein Prozent der neu verkauften Smartphones mit einem Microsoft-Betriebssystem bestückt. Apple musste in einem wachsenden Marktumfeld erstmals einen zweistelligen Rückgang beim Absatz verkraften.
Das Jahr 2016 beginnt für Microsoft denkbar schlecht, zumindest im Mobilfunk-Bereich. Trotz des großen Hoffnungsträgers Windows 10 Mobile und der damit bestückten neuen Lumia-Modelle 950 und 950 XL war im ersten Quartal 2016 statt der erhofften Erholung nur ein weiterer absoluter Tiefpunkt zu verkraften. Den aktuellen Verkaufszahlen der Marktforscher von Gartner zufolge waren von den weltweit insgesamt 349 Millionen neu verkauften Smartphones nur knapp 2,4 Millionen mit einem Windows-Betriebssystem ausgestattet. Im Vergleich zum Vorjahr ist der damals schon schwache Marktanteil von 2,5 Prozent (8,3 Millionen Geräte) auf nunmehr 0,7 Prozent abgestürzt. Selbst der schon mehrfach abgeschriebene Pleite-Kandidat Blackberry liegt mit 66 Millionen verkauften Smartphones nicht mehr allzu weit hinter Microsofts Lumias.
Klarer Marktführer unter den Betriebssystemen ist weiterhin Googles Android, das seine Spitzenposition sogar weiter ausbauen konnte. Der Absatz stieg von 265 auf 294 Millionen verkaufte Geräte in den ersten drei Monaten und der Marktanteil erreichte damit über 84 Prozent. Doch auch bei Android verortet Gartner Schatten neben dem Licht, vor allem für zu wenig innovationsfreudige Hersteller. »Obwohl die Android-Plattform sich weiterentwickelt und noch immer den Markt dominiert, bleibt die Profitabilität eine der größten Hürden für die Anbieter, die darauf setzen. Das wird sich insofern auf die Hersteller-Landschaft auswirken, als dass neue und innovative Geschäftsmodelle der wichtigste Schlüssel für langfristigen Erfolg werden«, prognostiziert Anshul Gupta, Research Director bei Gartner.
Deutlich verloren hat hingegen Apples proprietäres mobiles Betriebssystem iOS. Nachdem im letzten Jahr noch 60,2 Millionen iOS-Smartphones abgesetzt werden konnten, waren es in diesem Jahr nur noch 51,6 Millionen iPhones. Mit diesem Minus von 14 Prozent musste Apple erstmals einen zweistelligen Rückgang verkraften. Damit einhergehend verringerte sich der Marktanteil und den Neuverkäufen von 17,9 auf 14,8 Prozent. Mit dem Verkaufsstart des iPhone SE und der für Herbst erwarteten Vorstellung des iPhone 7 dürfte sich die Marktbilanz des Herstellers jedoch schnell wieder verbessern.