Zum ersten Mal traf sich die deutschsprachige Channel-Community unter dem neuen Namen GTIA. Die Umbenennung und Abspaltung des Zertifizierungsgeschäfts war kaum ein Thema. Im Fokus stand die Zusammenarbeit und wie die Mitglieder von den gegenseitigen Erfahrungen profitieren können.
Erstmals seit der Abspaltung von der gewinnorientierten CompTIA und deren Zertifizierungs- und Schulungsgeschäft (connect professional berichtete) hat die Channel-Community GTIA ihre deutschsprachigen Mitglieder wieder zu ihrem beliebten Community Meeting versammelt.
Im Münchner Holiday Inn trafen sich rund 50 Teilnehmer der IT-Community zu einem äußerst lebhaften Austausch. Dabei war der neue Name kaum ein Thema. Viel stärker beschäftigte die Mitglieder nach der Trennung von CompTIA das Profil der Global Technology Industry Association (GTIA). Will man eine Community von Herstellern oder deren Partnern sein und welche Mitglieder möchte man haben? Die Unternehmen oder deren Mitarbeiter. Denn derzeit geht beides.
Als Vorteil sehen die Mitglieder, dass GTIA einerseits eine globale Organisation ist und damit auch grenzüberschreitenden Austausch befördert. Andererseits wird aber auch die regionale Zusammenarbeit geschätzt, die viele gerne weiter ausbauen möchten.
Auf jeden Fall aber möchte die GTIA ihre regionalen Ableger weiter vergrößern, wie Chief Community Officer MJ Shoer im Gespräch mit connect professional betonte, der extra aus Boston angereist war. Die Grundlagen seien jetzt mit dem neuen Namen und der Etablierung als Non-Profit-Organisation gelegt. Außerdem gibt es seit kurzem mit Dan Wensley auch einen neuen CEO, der die GTIA zu einem noch größeren und relevanten herstellerneutralen IT-Channel-Verband machen wolle.
Alleinstellungsmerkmale des Verbandes sind die Unabhängigkeit von Herstellern und dass er nicht gewinnorientiert ist. Dadurch unterscheidet sich die GTIA von deutschen Systemhaus-Kooperationen wie Kiwiko, Synaxon/iTeam, EP/ComTeam oder der Microsoft-Partner-Vereinigung IAMCP. Die werden aber auch nicht als Wettbewerber gesehen und vice versa. Dass es keine Berührungsängste gibt, zeigte sich daran, dass die Synaxon-Vertreter Rebecca Quinlan und Sven Rous nicht nur beim Treffen in München dabei waren, sondern auch in einem Fachvortrag über Sales & Marketing für MSPs informierten.
Die GTIA ist besonders stark im US-Heimatmarkt, aber auch in fast allen Weltregionen vertreten. Noch Potenzial sieht MJ Shoer in Europa außerhalb von UK, beispielsweise Osteuropa. Aber auch in Südamerika sei der Verband noch nicht präsent. Die DACH-Region sei dieses Jahr klar ein Schwerpunkt, betonte der Chief Community Manager, der auch deshalb nach München gekommen war, und sich erfreut zeigte über den regen Austausch, der sich beim Abendessen im Wirtshaus in der Au fortsetzte.
Katrin Giza, die als Community-Managerin seit knapp zwei Jahren für die DACH-Region und Benelux verantwortlich ist, soll deshalb bald Unterstützung im deutschsprachigen Raum bekommen, verspricht Shoer. Außerdem suche er einen Verantwortlichen für Benelux, denn beide Regionen zusammen zu verantworten, sei einfach zu viel.