Das Heidelberger Start-up Aleph Alpha und Materna schließen eine strategische Partnerschaft speziell für den Public Sector. Ziel sei es, die Mehrwerte großer Sprachmodelle in der Verwaltung voranzutreiben.
Laut Unternehmensangaben von Materna bestehe insbesondere im Öffentlichen Sektor eine hohe Nachfrage nach den neuen Möglichkeiten von generativer KI. Diesen Bedarf wolle man bedienen mit der „Materna Generative AI Factory“.
Dieses Angebot basiere demnach auf den Sprachmodellen von Aleph Alpha. Es solle Behörden helfen, aus ihren öffentlichen und internen Daten Informationen zu generieren; diese könnten dann herangezogen werden, um die tägliche Arbeit sowie die Kommunikation mit Bürger:innen und Unternehmen zu vereinfachen und zu beschleunigen. Die Kommunikation erfolge für alle Beteiligten in natürlicher Sprache oder multi-lingual; so seien neben Deutsch in Luminous weitere Sprachen verfügbar (mehr zu Luminous: siehe Kasten).
„Wir freuen uns, dass wir mit Aleph Alpha einen Technologiepartner gefunden haben, der unsere europäischen Werte in Bezug auf Souveränität, Datenschutz und Ethik teilt“, sagt Michael Hagedorn, Vorstand Public Sector bei Materna. „Gemeinsam möchten wir das Potenzial in der Verwaltung mithilfe von Luminous heben. Als Materna sind wir nun vollumfänglich aufgestellt, um die strategischen Ziele unserer Kunden nach innovativen, souveränen und sicheren Lösungen zu unterstützen.“
Ein wesentlicher Einsatzbereich für generative KI ist die Erklärbarkeit von Ergebnissen. Hier biete Aleph Alpha laut Materna weltweit als einziges Unternehmen eine Funktionalität zur Erklärbarkeit von KI-generierten Inhalten an. Dies erlaube es, dass vom KI-Sprachmodell generierte Antworten auf Grundlage des bereitgestellten Wissens nachvollzogen werden können. Dies sei beispielsweise im juristischen Bereich nutzbar, in dem es hochkomplexe und oftmals nicht eindeutige Sachverhalte gebe.
Zudem könne die Materna Generative AI Factory direkt in den Rechenzentren der Behörden eingesetzt werden. Dies sei bei anderen Large Language Model- (LLM) beziehungsweise GPT-Anbietern bislang nicht möglich.
Luminous |
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Das KI-Forschungs- und Anwendungsunternehmen Aleph Alpha hatte im Frühjahr vorigen Jahres laut eigenen Angaben seine Luminous-Serie für die kommerzielle Nutzung geöffnet. Damit biete das Heidelberger Start-up Nutzern erstmals eine „Made in Europe“-Alternative zu großen KI-Sprachmodellen aus den USA oder aus China. So könne Luminous ohne nutzerspezifisches Training ein breites Spektrum an Texten verarbeiten, analysieren und auch selber produzieren. Damit übertreffe es gegenwärtig eingesetzte KI-Modelle, die mitunter nur über einzelne Fähigkeiten verfügen und somit in ihrer Anwendung limitiert seien. Die Generalisierbarkeit von Luminous hingegen ermögliche Anwendungsfelder wie zum Beispiel die Beantwortung von Fragen aus großen Datenmengen in natürlicher Sprache oder das Erstellen von Zusammenfassungen komplexer Texte. |