Im Flieger kurz das Urlaubsbudget gecheckt – und schwupps, Cyberkriminellen Zugang zum Bankkonto gewährt: Das kann Flugreisenden ausgerechnet jetzt zur Ferienzeit drohen. Die Experten von Kaspersky warnen aktuell vor vermehrt auftretenden sogenannten „bösen Zwillingen“ im Flugverkehr.
Dabei handelt es sich um betrügerische WLAN-Hotspots im Flugzeug, vor denen sich Nutzer mit herkömmlichen Maßnahmen – beispielsweise dem Umswitchen auf Mobilfunk statt WLAN – in 10.000 Metern Höhe meist nicht schützen können.
Das Ziel der Cyberkriminellen: persönliche Daten abgreifen und Nutzerkonten kompromittieren. Nicht immer werden sie dabei wie im Falle eines im Juni in Australien verhafteten Passagiers enttarnt. Beim Bedürfnis auch im Flieger online zu sein, sei daher äußerste Zurückhaltung und Vorsicht geboten.
Marco Preuß, Deputy Director des Global Research & Analysis Team (GReAT) von Kaspersky, kommentierte: „Die Betrugsmasche der bösen Zwillinge hat aktuell wieder Hochkonjunktur. Kriminelle Mitpassagiere haben es dabei auf die persönlichen Informationen und Kontodaten argloser Urlauber abgesehen. Dafür setzen sie per Laptop einen mobilen WLAN-Hotspot auf, dessen Name dem echten Bord-Netzwerk gleicht. Besonders hinterhältig ist dabei, dass Fake-WLAN ein so starkes Signal haben kann, dass jenes vom Original-Hotspot unterdrückt und in der Netzwerkauswahl nur das Imitat angezeigt wird.“
Bei Verbindungsherstellung schnappt die Falle zu, die Nutzer werden auf einer gefälschten Authentifizierungsseite zur Dateneingabe aufgefordert – die in den Händen der Betrüger landen. Daher sollten Flugreisende auf das Surfen im Flugzeug möglichst verzichten oder zumindest Vorsichtsvorkehrungen treffen, wie VPN-Verschlüsselung nach dem Login.
Sofern nicht zwingend notwendig sollte man auf die Verbindung zum Bord-WLAN verzichten. Unterhaltungsangebote können etwa vor Abflug auf das persönliche Gerät heruntergeladen werden, so Kaspersky weiter. Falls eine Bord-Verbindung unverzichtbar ist, soll man die zugehörige Anleitung mit dem offiziellen WLAN-Namen sorgfältig durchlesen und befolgen.
Außerdem sei es wichtig, auf Ungereimtheiten und Abweichungen von der Anleitung zu achten – in diesen Fällen oder wenn die Eingabe persönlicher Informationen verlangt wird, sollte man die Verbindung sofort trennen und das Kabinenpersonal benachrichtigen.