Wegen hoher Wertberichtigungen muss die niederländische KPN, der frisch gebackene Mutterkonzern des Mobilfunkanbieters E-Plus, im Jahr 2002 den höchsten Nettoverlust der Firmengeschichte bis zu diesem Zeitpunkt verkraften. Vor allem die hohen Abschreibungen nach den überteuerten Versteigerungen der UMTS-Frequenzen in Deutschland führen zu einem Minus von 9,5 Milliarden Euro bei einem Umsatz von 12,2 Milliarden Euro. Neben einem harten Sparprogramm strebt KPN deshalb als mögliche langfristige Lösung eine Zusammenführung mit O2 an. »Eine Fusion ist zwar nicht zwingend notwendig«, erklärt KPN-Finanzvorstand Maarten Henderson, »ein Zusammenschluss stimmt allerdings mit den Zielen von E-Plus überein«. Einerseits soll dadurch der Vorsprung von Telekom und Vodafone verkürzt und andererseits die Kosten für den Aufbau des UMTS-Netzes reduziert werden. Allerdings wird aus der Fusion (noch) nichts und E-Plus kauft sich die UMTS-Infrastruktur von Mobilcom. Erst gut zehn Jahre später wird der Plan dann doch noch wahr – wenn auch unter umgekehrten Vorzeichen. Seit 2014 ist E-Plus Teil von O2.