Google im Auto, am Körper, im Wohnzimmer, im Smartphone – einfach überall: Das Betriebssystem Android des US-Unternehmens soll künftig auf jedem Display laufen.
Smartphone und Tablet scheinen Google nicht mehr zu reichen. Der US-Konzern präsentierte zum Auftakt seiner I/O-Entwicklerkonferenz unter dem Motto »Design, Develop, Distribute« vor rund 6.000 Gästen zahlreiche Neuerungen.
Im Zentrum stand das Betriebssystem Android, das in Zukunft auf alle Displays-Größen drängt. Auch eine neue Version des Betriebssystems, das bisher noch unter dem Namen »Project L« entwickelt wird, kündigte Google-Manager Sundar Pichai für den Herbst an. Entwickler können die Vorabversion bereits herunterladen.
Das neue Android soll moderner und schicker sein und seine Marktposition weiter ausbauen. Laut Pichai verwenden bereits eine Milliarde Menschen pro Monat das mobile Betriebssystem. Im Tablet-Markt konnte Google ebenfalls gegenüber dem Konkurrenten Apple Boden gut machen und seinen Marktanteil auf 62 Prozent ausbauen.
Neben einem integrierten Messenger soll Android L auch 64-Bit-Prozessoren unterstützen und schneller sein als die bisherigen Vorgänger-Versionen. Auch das Design soll moderner werden. Funktionen werden mit Spezialeffekten versehen, Elemente sollen räumlich in mehreren Ebenen angesiedelt werden können. Über die Funktion »Personal Unlocking« erkennt Android L den Nutzer über verbundene Bluetooth-Geräte, wie beispielsweise der Smartwatch, dem Aufenthaltsort oder der Stimme und entsperrt das Telefon oder Chromebook automatisch.
Hardware gab es zum Auftakt der Konferenz nur am Rande zu sehen. So wird Google wie erwartet in den Markt für Wearables einsteigen. Zwar zeigte das US-Unternehmen keine eigene Smartwatch, dafür werden aber LGs »G Watch«, die »Gear Live« von Samsung und das Motorola »Moto 360« mit Android Wear verfügbar sein. Bedient werden die Smartwatches durch Sprachbefehle und einfache Wisch-Bewegungen, um beispielsweise Musik abzuspielen oder Notizen anzulegen. Es werden aber auch SMS, das Wetter oder relevante ortsbezogene Daten auf dem Display angezeigt. Damit soll die Uhr bei der Organisation helfen, den Blick aufs Smartphone vermeiden. Die Smartwatch von LG und Samsung sind bereits vorbestelltbar.
Natürlich zielen die neuen Wearabels auch auf den wachsenden Markt für Fitness-Apps ab. So messen Sensoren, Schrittzahl, Distanz oder den Puls für Fitness- und Gesundheitsapps. Auf der ebenfalls vorgestellten Plattform Google Fit werden die Daten der Handysensoren und APIs für den User gesammelt. Als Partner konnte Google mit Nike und Adidas Schwergewichte der Branche gewinnen.