Dem traditionellen Hosting fehlen der Marktforschungsfirma IDC zufolge die Elastizität und die Selbstbedienung, die Cloud-Angebote kennzeichnen. »Wir erwarten starkes Wachstum bei Cloud-Bereitstellung und moderates für Colocation, während der traditionelle Hosting-Bereich stagniert«, berichtet Andreas Olah, Analyst bei IDC. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt die Marktforschungsfirma Gartner (siehe Tabellen). Bei Colocation mieten IT-Firmen geeignete Immobilien samt Strom und Kühlung und bringen dort ihre eigenen Ressourcen (Server etc.) unter. Bei deutschen Anbietern erwartet Olah besonders starkes Wachstum, da Kunden zunehmend Rechenzentren im eigenen Land bevorzugen. Das hat mit den strengeren Datenschutzregularien hierzulande zu tun und mit den Aktivitäten des US-Spionagedienstes NSA sowie den legalen Zugriffsmöglichkeiten, die der Patriot Act amerikanischen Behörden gegenüber amerikanischen Firmen auch im Ausland einräumt.
Hosting im DACH-Raum ist laut Olah, ähnlich wie in anderen europäischen Ländern, von einigen mittelgroßen Anbietern und vielen kleineren, auf bestimmte Einzugsgebiete oder Branchen spezialisierten Firmen geprägt. Hinzu kommen große internationale Spieler, die derzeit ihre Aktivitäten in Europa verstärken, etwa die IBM-Tochter Softlayer. Den westeuropäischen Markt für Hosted Infrastructure schätzt IDC in diesem Jahr auf mehr als 15 Milliarden US-Dollar, bis 2017 soll er auf über 19 Milliarden wachsen.
Überdurchschnittliches Wachstum gibt es ferner bei Hosted Private Clouds, die oft eine Alternative zu Public-Cloud-Lösungen bieten: IDC schätzt bis 2017 die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate in Europa auf 35 Prozent. Weltweit werden 2016 einer IDC-Prognose zufolge mehr als 24 Milliarden Dollar mit Hosted Private Cloud Services umgesetzt werden. Bei Private Clouds geht es um den Betrieb einer festen IT-Umgebung für ein Anwenderunternehmen.
Was Public-Cloud-Angebote betrifft, so hat IDC im vergangenen Jahr bei einer Umfrage bei rund 2.000 Firmen in der Weltregion EMEA ermittelt, dass 27 Prozent IaaS nutzen und 25 Prozent SaaS. Weitere 25 Prozent planen, diese Services in den nächsten drei Jahren zu nutzen, während ein Drittel der Befragten keine solchen Pläne hat.