Effekte der wirtschaftlichen Turbulenzen

Pandemie lässt weltweiten Managed-Services-Markt einbrechen

18. Mai 2020, 17:07 Uhr | Stefan Adelmann
© Adobe Stock / canjoena

Der Managed-Services-Bereich gilt seit Jahren als Wachstumsmarkt. Aufgrund der Corona-Pandemie erhält die Euphorie aktuell jedoch einen deutlichen Dämpfer. Um bis zu 17 Prozent soll das Vertragsvolumen laut Information Services Group im zweiten Quartal einbrechen.


Die Information Services Group (ISG) prognostiziert für das zweite Quartal 2020 einen Einbruch des weltweiten Volumens von Managed-Services-Verträgen um 17 Prozent. Grund dieses Rückgangs ist laut den Analysten die Corona-Pandemie sowie die damit einhergehenden aktuellen Schwächen in Wirtschaftszweigen wie der Reiseverkehrs- und Gastgewerbebranche, der Konsumgüterindustrie, dem Handel und bei Finanzdienstleistungen. »In der zweiten Jahreshälfte sollte sich das Managed-Services-Geschäft erholen. Aufs ganze Jahr gesehen wird das Vertragsvolumen von Managed Services allerdings um sieben Prozent sinken«, erklärt Barbara Florschütz, Geschäftsführerin der Information Services Group (ISG) Germany. Allerdings berücksichtige die Analysten in ihrem vierteljährlichen »EMEA ISG Index« ausschließlich Outsourcing-Verträge aus der DACH-Region ab einem Jahresvolumen von fünf Millionen Euro, kleinere Verträge sind nicht eingerechnet.

Der jetzige Einbruch stoppt eine weitere Wachstumsperiode. Denn laut ISG hat der gesamte Outsourcing-Markt aus As-a-Service- und Managed-Services-Leistungen in EMEA im ersten Quartal im Jahresvergleich um 3,8 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro zugelegt. Das Wachstum war demnach auf einem guten Weg, sieben bis neun Prozent zu erreichen. Doch die Corona-Pandemie bremste die Nachfrage massiv aus und sorgte dafür, dass das Volumen im ersten Quartal im vergleich zu den Rekordwerten des vierten Quartals 2019 um sechs Prozent sank.

Unternehmen streichen Nutzerlizenzen

Auch der As-a-Service-Markt bleibt nicht unbeeinflusst von den aktuellen Verwerfungen der Wirtschaft. Zwar zeigten sich im ersten Quartal kaum Effekte, vor allem IaaS verzeichnete laut ISG aufgrund der hohen Nachfrage nach Home-Office- und E-Learning-Lösungen sogar einen Anstieg. Und auch in Zukunft könnte Infrastructure-as-a-Service aufgrund der Auslagerung vieler Systembereiche in die Public Cloud profitieren. Software-as-a-Service (SaaS)-Anbieter werden laut den Analysten jedoch darunter leiden, dass viele Unternehmen Kosten reduzieren und im Zuge des sich weltweit weiter fortsetzenden Personalabbaus Nutzerlizenzen streichen. Gleichzeitig sei davon auszugehen, dass die Budgets für SaaS in höhere Ausgaben für Cybersicherheit, Cloud-Migration und Collaboration-Werkzeuge umgeleitet werden. Dennoch geht ISG für das gesamte As-a-Services-Segment von einem Wachstum aus: Dieses »wird im zweiten Quartal um fünf Prozent gegenüber dem ersten Quartal wachsen. Das Plus für das gesamte Jahr wird bei zwölf Prozent liegen«, so die Prognose von Florschütz.

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