Zukunftsmodell oder Negativerfahrung? |
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Laut einer Studie der Krankenversicherung DAK befanden sich während der zweiten Corona-Welle im vergangenen Februar in Bayern 40 Prozent der Beschäftigten im Homeoffice, was laut den Autoren eine Vervierfachung im Vergleich zu Vor-Pandemie-Zeiten darstellt. Und das scheint in Hinblick auf Arbeitszufriedenheit und Produktivität auf viel Begeisterung zu stoßen. Mit neun von zehn wollen nahezu alle der Tausend befragten Erwerbstätigen die Möglichkeit nicht mehr missen müssen. Sie wünschen sich auch nach der Beendigung der Homeoffice-Pflicht die Option, mindestens ein Viertel ihrer Zeit von zu Hause aus arbeiten zu können. Eine ähnliche Tendenz zeigt sich in Hessen. Hier können sich 58 Prozent der ebenfalls Tausend Befragten vorstellen, in Zukunft mindestens die Hälfte ihrer Zeit zu Hause zu arbeiten. „Das Homeoffice ist mittlerweile bei den Arbeitnehmern fest etabliert und für viele ein Zukunftsmodell. Sie haben gemerkt, wie gut es sich in den eigenen vier Wänden arbeiten lässt“, erklärt Sötkin Geitner, Leiterin der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in Hessen. 88 Prozent der hessischen Befragten gaben an, dass sie ihre Aufgaben im Homeoffice grundsätzlich genauso gut erledigen könnten. Sechs von zehn empfinden sich sogar als produktiver. In Bayern sind es sogar sieben von zehn. Die Sicht der Unternehmen auf die Thematik ist hingegen deutlich weniger einheitlich. „Trotz der erst zum Ende Juni auslaufenden Pflicht zum Homeoffice ist die Entwicklung bereits leicht rückläufig“, sagte Jean-Victor Alipour, Homeoffice-Experte beim Ifo Institut, vor einigen Wochen. Und der Trend zur Bürorückkehr wird längst nicht nur aus dem oft zu Unrecht als entwicklungsscheu bezeichneten Mittelstand getrieben. Zuletzt hatten sich auch Tech-Konzerne wie Netflix, Amazon und Apple äußerst kritisch gegenüber dem Homeoffice geäußert, Netflix-Chef Reed Hastings hatte die Erfahrung gegenüber dem „Wall Street Journal“ gar als „rein negativ“ bezeichnet. Unternehmen wie Twitter, Spotify oder auch Porsche zeigten sich hingegen deutlich offener gegenüber flexiblen Arbeitskonzepten. Der weitaus größere Teil der Forscher, Wirtschaftsexperten |