»Weg vom Blech braucht das richtige Mindset«, weiß Michael Hollmann aus eigener Erfahrung. Er hat sein Systemhaus Hollmann IT vor einigen Jahren konsequent auf Cloud ausgerichtet. Die Mitarbeiter waren skeptisch, weil das Geschäft bis dahin auf IT-Infrastruktur ausgerichtet war. Mit 20 Mitarbeitern sei das Unternehmen aber zu klein gewesen, um mehrgleisig zu fahren, berichtete Hollmann.
Ab 2016 setzte er kompromisslos auf Cloud und Microsoft Azure und war dabei so erfolgreich, dass er nicht nur die Aufmerksamkeit von Microsoft, sondern auch seiner Mitbewerber erregte. Die warben ihm mit viel Geld seine besten Cloud-Spezialisten ab. Hollmann reagierte und verkaufte sein IT-Haus an den Wettbewerber Basys Bartsch EDV-Systeme. Das fusionierte Unternehmen kann nun beide Geschäftsbereiche abdecken, Basys das Infrastrukturgeschäft und das Cloudgeschäft wird als eigene Abteilung weiterentwickelt. Das Zusammenspiel funktioniere und peu a peu ändere sich durch die Cloud-Pioniere auch die Unternehmenskultur bei Basys, freut sich Hollmann.
Trotzdem ist er davon überzeugt, dass sich eine bestehende Unternehmenskultur nur schwer ändern lässt. Sein Rat an die Teilnehmer lautet deshalb: »Besser gleich mit einer neuen GmbH auf der grünen Wiese neu anfangen.« (mw)
IT-Forensik mit KI-Hilfe
Oft dauert es Tage oder Wochen, bis Unternehmen einen Cyberangriff entdecken und Gegenmaßnahmen einleiten. »Wir verschieben das in den Minutenbereich, weil unsere Lösungen miteinander kommunizieren«, so Guido Gräwe, Senior Enterprise Account Executive bei Sophos. Durch den Austausch von Informationen zwischen den Gateway- und den Endpoint-Lösungen des Herstellers lässt sich schneller und präziser erkennen, was innerhalb der eigenen Infrastruktur passiert und wo Sicherheitsbedrohungen auftauchen. Kernkomponente ist dabei »Intercept X«, das Endgeräte und Server vor Malware schützt und auch ausgefeilte Ransomware abwehrt. Eventuell verschlüsselte Dateien würden wieder hergestellt, es gingen keine Daten verloren, betonte Gräwe.
Integriert in Intercept X ist eine Technologie für Endpoint Detection & Response. Sie trägt Informationen aus dem gesamten Netzwerk zusammen und wertet sie mit KI-Hilfe aus. Das erlaubt nicht nur ein schnelles Erkennen von Angriffen und eine meist automatisierte Reaktion darauf, sondern ermöglicht es Sicherheitsverantwortlichen auch, Vorfälle eingehend forensisch zu analysieren. Gräwe verglich das mit der Dashcam eines Autos, die – zusätzlichen zu vorhandenen Sicherheitssystemen wie Gurt und Airbag – kontinuierlich Daten aufzeichne, um nach einem Unfall Untersuchungen vornehmen und Nachweise erbringen zu können. (dd)