Ethernet gehört zu den Erfolgsgeschichten des 20. Jahrhunderts. Erfunden wurde die einfache und effiziente Netzwerktechnologie im Jahre 1972 von Bob Metcalfe für die Xerox Palo Alto Laboratories. Zwar gab es einige Herausforderer wie etwa Token-Ring oder FDDI, aber am Ende des Jahrhunderts hatte sich Ethernet zum De-Facto-Standard für das LAN (Local-Area-Network) entwickelt. Die Konkurrenz wurde aus dem Felde geschlagen, weil Ethernet einfacher und kosteneffizienter war und es vermocht hatte, kontinuierlich höhere Übertragungsraten auf günstigeren Medien zu realisieren.
Allerdings blieb Ethernet auf das LAN-Umfeld beschränkt, in dem Netzwerkadministratoren alle möglichen Übertragungsprobleme lokal managen konnten. Im WAN (Wide-Area-Network) mit massiven Datenvolumina und unzähligen Datenquellen war dies zunächst nicht möglich. Weitverkehrsnetze setzten deshalb zunächst auf komplexere und teurere Technologien wie SONET/SDH, ATM oder Frame-Relay. Wenn Ethernet also den Schritt aus dem lokalen Umfeld heraus machen sollte, dann würde dies eine signifikante Weiterentwicklung erfordern.
2002 wurde schließlich eine Allianz von Unternehmen ins Leben gerufen, um Ethernet im WAN zu promoten – das Metro Ethernet Forum (MEF). Das Forum definierte fünf Kernattribute, die es zu bearbeiten galt, um den konventionellen WAN-Technologien Paroli bieten zu können: standardisierte Services, Skalierbarkeit im Hinblick auf Bandbreite, Reichweite und Zahl der Anwender sowie der unterstützten Services, Zuverlässigkeit, garantierte Servicequalität bis hin zu Multimedia-Anwendungen sowie ein Service-Management der Carrier-Klasse.
Auf dieser Basis wurden die ersten Spezifikationen geschrieben, und das MEF begann „Carrier Ethernet“ als eine einfachere und kosteneffizientere Lösung zu etablieren, die zudem davon profitieren konnte, dass Ethernet allgemein eingeführt und verstanden war und somit deutlich weniger Ausbildung der Spezialisten erforderte.